magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Neue Ziele nach dem Ersten Weltkrieg? Der Erste Weltkrieg stellte für die Technischen Hochschulen tatsächlich eine wichtige Zäsur dar. In diesen vier Jahren konnten die Ingenieurwissenschaftler verdeutlichen, dass eine moderne Gesellschaft auf sie nicht würde verzichten können. Aufgrund ihrer Forschungsaktivitäten während des Krieges und des allgemeinen Bedeutungsanstiegs von Technik war eine Gleichstellung mit den Universitäten beinahe eine Selbstverständlichkeit. - 87 -
Fazit 5 Fazit Der Erste Weltkrieg brachte für die beteiligten Staaten und vor allem für die europäischen Großmächte wesentliche Veränderungen mit sich. Neben der vor allem in Deutschland stattfindenden politischen Neuordnung, beschleunigte er die Industrialisierung der wichtigsten Kriegsteilnehmer und brachte so eine bis dahin unbekannte technische Kriegsmaschinerie zum Vorschein. Diese neuen Technologien sorgten für einen Wandel in der Kriegsführung. Es war das Ende der Mann-gegen-Mann Kämpfe. Die Anonymisierung des Tötens ließ keinen Platz für Heroismus, vielmehr begünstigte sie den Einsatz von immer zerstörerischen Waffen und führte u.a. zu Diskussionen, ob ein Gasoder Luftkrieg moralisch zu rechtfertigen sei. Es zeigte sich, dass Deutschland bis 1914 hinter seinen Möglichkeiten geblieben war, die Armee technisch auf den modernsten Stand zu bringen. Technik wurde mit Skepsis betrachtet, und Ingenieure waren im bürgerlichen Bewusstsein nicht besonders hoch angesiedelt. Von Militär und Politik wurde hauptsächlich der Flottenbau vorangetrieben und der Bau von Zeppelinen gefördert. Der Ausbau der Armee um Maschinengewehrstellungen, Telegraphenabteilungen etc. blieb ein Stiefkind in den Rüstungsanstrengungen. Während des Krieges zeigte sich, dass die vorhandenen Waffen nicht ausreichen würden, um einen Sieg zu erringen. Zwischen den Jahren 1914 und 1918 wurde verstärkt geforscht, um technische oder naturwissenschaftliche Kampfmittel zu entwickeln und zu optimieren. Beispielhaft für die Neuentwicklungen in dieser Zeit ist der Flugzeugbau (vgl. Kap. 3.2.2) zu nennen. Dieser wurde aufgrund der Erkenntnis vorangetrieben, dass die Lufthoheit durch den Einsatz von Zeppelinen nicht länger zu erringen war. Da die Rohstoffe in Deutschland aufgrund der britischen Seeblockade knapp wurden, griff der Staat ein und gründete die KRA (vgl. Kap.3.2.1). Um die Rüstungsproduktion zu steigern, wurde während des Krieges das Hindenburgprogramm propagiert. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Bedeutung von ingenieurwissenschaftlicher Leistung deutlich geworden, einfach weil ihr technisches und naturwissenschaftliches Know-how gefordert war, um Rohstoffe synthetisch herzustellen. Ingenieure und Naturwissenschaftler wurden in Forschung, Entwicklung, Wartung und Bedienung unentbehrlich. Aus diesem Grund wird der Erste Weltkrieg auch als Ingenieurkrieg bezeichnet. „Generell, epochen- wie länderübergreifend, fällt auf, daß die Ideen für neue Waffensysteme bzw. für den Einsatz der Wissenschaften zur Lösung kriegswichtiger Probleme im weiteren Sinne nicht von den Militärs stammen, sondern von Wissenschaftlern und Technikern in Universitäten, privaten - 88 -
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Magisterarbeit am Historischen Inst
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