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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Neue Ziele nach dem Ersten Weltkrieg?<br />

geisteswissenschaftliche Studien. 382 An<strong>der</strong>e Diskutanten waren Adolf Nägel, Gerhard<br />

Schulze-Pillot und Adolf Schilling. 383 Sie alle setzten sich dafür ein, dass die Studenten<br />

eine bessere Allgemeinbildung bekommen sollten, Lernfreiheit erhielten, die Ergänzung<br />

wirtschaftswissenschaftlicher Studien und Berücksichtigung <strong>von</strong> Arbeits- und Lohnlehre,<br />

Gleichstellung <strong>der</strong> Professoren mit denen <strong>der</strong> Universität und ein eigenständiges<br />

Promotionsrecht. 384<br />

Eine Verfassung für die <strong>RWTH</strong><br />

Am 29. August 1919 legte Rektor Wallichs den Entwurf einer Verfassung für die <strong>RWTH</strong><br />

vor. „Die wesentlichsten Än<strong>der</strong>ungen gegenüber <strong>der</strong> bestehenden und verschiedentlich<br />

modifizierten Verfassung <strong>von</strong> 1880 betrafen die äußere Stellung <strong>der</strong> Technischen<br />

Hochschule und ihr Verhältnis zur vorgesetzten Behörde.“ 385 Anstelle <strong>der</strong> fünf Abteilungen<br />

waren nun sechs Fakultäten – eine für Hochbau, Tiefbau, eine für Maschinenbau und<br />

Elektrotechnik, eine für Hüttenkunde und Chemie, eine für Bergbau, sowie eine für<br />

Mathematik und allgemeinbildende Wissenschaften - vorgesehen. 386 Den Fakultäten<br />

sollte ein Dekan vorstehen. Je ein Studentenvertreter wäre bei allen Verhandlungen des<br />

Senats zugegen, wenn Angelegenheiten besprochen werden, die die Studenten betreffen,<br />

das Gleiche gälte für Assistenten und Dozenten. 387 Die Bezeichnungen Fakultät, Dekan<br />

etc. implizierten die gefor<strong>der</strong>te Gleichstellung mit den Universitäten. Dieser „Aachener<br />

Vorstoß“ mit seinem Verfassungsentwurf war <strong>der</strong> erste Versuch dieser Art einer<br />

preußischen Hochschule. 388<br />

Ende November 1919 gab es eine Tagung <strong>der</strong> Studentenschaften aller Technischen<br />

Hochschulen und Bergakademien Deutschlands und Österreichs in Dresden, <strong>der</strong>en Ziel<br />

eine Hochschulreform war. 389 Enno Heidebroek trug dort seine zehn Leitsätze vor, die mit<br />

großer Mehrheit angenommen wurden. Er for<strong>der</strong>te ein Vorexamen, dass Grund- vom<br />

Hauptstudium trennen sollte, er plädierte für eine Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fachwissenschaften<br />

und für wahlfreie Fächer im Hauptstudium, das er als Oberstufe<br />

382<br />

HEIDEBROEK, Enno: Zur Reform <strong>der</strong> Studienpläne an den Technischen Hochschulen. Darmstadt 1919,<br />

S. 2. (Im Folgenden als HEIDEBROEK abgekürzt.)<br />

383<br />

RICKING, S. 135.<br />

384<br />

RICKING, S. 135 und DÜWELL, S.79 f.<br />

385<br />

DÜWELL, S. 80.<br />

386<br />

Verfassung <strong>der</strong> Technischen Hochschule zu Aachen, S. 1. Akte 882, <strong>Hochschularchiv</strong>. (im Folgenden als<br />

„Verfassung“ abgekürzt.)<br />

387<br />

Verfassung, S. 5.<br />

388<br />

DÜWELL, S: 80.<br />

389<br />

DÜWELL, S. 81 und RICKING, S. 138.<br />

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