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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Die Entstehung, Entwicklung und Emanzipation <strong>der</strong> Technischen Hochschulen am Beispiel <strong>der</strong> <strong>RWTH</strong><br />

Geschäftskenntnisse. Man sieht, die Prinzipien <strong>der</strong> Mechanik sind für die mannigfaltigen<br />

technischen Thätigkeiten überall nicht zureichend […].“ 222 Redtenbacher betonte ebenfalls<br />

die Wichtigkeit des technischen Zeichnens, das die Idee einer Maschine zu Papier und<br />

eine Dreidimensionalität in eine Zweidimensionalität bringt. 223 Franz Reuleaux, ein<br />

Schüler Redtenbachers, äußerte in seinen Schriften ebenfalls Gedanken darüber, wie<br />

eine Ingenieurwissenschaft zu optimieren sei. 224 1875 erschien Reuleaux’s Theoretische<br />

Kinematik. „Aufgabe <strong>der</strong> Kinematik ist die Analyse und Synthese <strong>von</strong> Bewegungsmechanismen,<br />

die mechanisch geführte Zwangsbewegungen in <strong>der</strong> Ebene o<strong>der</strong> im Raum<br />

vollziehen“. 225 .<br />

Es zeigt sich, dass im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t intensiv darüber nachgedacht wurde, wie ein<br />

Ingenieurstudium zu verbessern sei. Dies führte dazu, dass neue Fachgebiete an den<br />

Technischen Hochschulen entstanden und damit im Laufe <strong>der</strong> Zeit neue Fakultäten,<br />

Institute und Lehrstühle, die vorher vielleicht nur ein kleiner Aspekt in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

dargestellt hatten. 1855 öffnete die ETH Zürich ihre Pforten, sie „ist ein bedeutsames<br />

Bespiel dafür, wie sehr man schon Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts die Aufgaben <strong>der</strong><br />

Technischen Hochschulen erkannte“ 226 .<br />

Als 1870 die <strong>RWTH</strong> gegründet wurde, lehrten hier Absolventen <strong>der</strong> Berliner<br />

Gewerbeakademie, <strong>der</strong> ETH Zürich, <strong>der</strong> Polytechnischen Schulen Hannover o<strong>der</strong><br />

Karlsruhe. Sie unterrichteten in Aachen nach den neuesten ingenieur-wissenschaftlichen<br />

Methoden. 227 Dennoch darf dies nicht mit heutigen Unterrichtsstandards verwechselt<br />

werden. "Die einzigen didaktischen Mittel zur Ausbildung <strong>der</strong> angehenden Ingenieure<br />

bildeten <strong>der</strong> Demonstrationsvortrag, das Technische Zeichnen und die Veranschaulichung<br />

durch Plan- und Modellsammlungen sowie Exkursionen. Dazu kamen für Studenten aus<br />

dem Bereich des Hüttenwesens, <strong>der</strong> chemischen Technologie und <strong>der</strong> reinen Chemie in<br />

geringerem Umfang Laborpraktika mit Übungen in qualitativer und quantitativer Analyse<br />

<strong>von</strong> Stoffen. Im Bereich des Bauingenieurwesens und später des Bergbaus beschränkten<br />

sich praktische Übungen im Wesentlichen auf Vermessungsübungen. Das Verhältnis<br />

zwischen Vorlesungen, Zeichenstunden und praktischen Übungen betrug am Aachener<br />

222 RICKING, S. 73.<br />

223 RICKING, S. 74.<br />

224 RICKING, S. 74 f.<br />

225 RICKING, S. 75.<br />

226 SCHLINK, Wilhelm: Entwicklung und Gestaltung <strong>der</strong> Technischen Hochschulen mit beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtigung Darmstadts. In: Die Technische Hochschule Darmstadt 1836-1936. Ein Bild ihres<br />

Werdens und Wirkens. Hrsg. v. Wilhlem Schlink. Darmstadt 1936, S. 17. (Im Folgenden als SCHLINK<br />

abgekürzt.)<br />

227 RICKING, S. 79.<br />

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