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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Krieg <strong>der</strong> Ingenieure?<br />

möglichkeit eines Zeppelins nie aus den Augen, 146 doch in den Anfängen des<br />

Zeppelinbaus war <strong>von</strong> Staat und Militär, und auch vom VDI, keine Unterstützung zu<br />

erwarten.<br />

Letztendlich konnte sich das Militär dem militärischen Nutzen <strong>von</strong> Luftschiffe nicht<br />

entziehen. Als zu dem deutschen Generalstab durchdrang, dass die französische<br />

Militärverwaltung Luftschiffe angekauft habe, wurden finanzielle Mittel für den Ankauf <strong>von</strong><br />

Luftschiffen für die deutsche Armee bereitgestellt. 148 „Bis 1913 erhielten Heer und Marine<br />

11 Luftschiffe. Damit besaß das deutsche Kaiserreich nicht nur die stärkste Luftschiffflotte,<br />

son<strong>der</strong>n auch die technisch am weitesten entwickelte. In ihr sah <strong>der</strong> Generalstab ein<br />

bedeutsames Kriegsinstrument, das neben <strong>der</strong> Fernaufklärung zu Bombenangriffen<br />

gegen Festungen und Großstädte eingesetzt werden sollte." 149<br />

Der Generalstab sah Zeppeline nicht nur für den Einsatz <strong>der</strong> Fernaufklärung vor, son<strong>der</strong>n<br />

nahm einen möglichen Bombenangriff aus <strong>der</strong> Luft ins Visier. Jedes Land wurde damit<br />

verletzlicher als zuvor und vor allem Großbritannien fürchtete um seinen Vorteil, als Insel<br />

vom Kriegsgeschehen auf dem Festland abgeschnitten und unerreichbar zu sein. 150<br />

Zwar waren auch die Flugzeuge schon<br />

gut genug für den Einsatz <strong>der</strong><br />

Fernaufklärung, doch die Zeppeline<br />

wiesen bis dahin noch unwi<strong>der</strong>legbare<br />

Vorteile auf. Sie konnten eine große<br />

Bombenlast tragen, hatten eine größere<br />

Reichweite und konnten höher fliegen.<br />

Sie waren zunächst für die Flugabwehr<br />

unerreichbar und konnten<br />

verhältnismäßig ungestört ihre Ziele<br />

erreichen. 151 So kam es in <strong>der</strong> Nacht vom 20. auf den 21. März 1914 zu Bombenangriffen<br />

auf Lüttich, Antwerpen, Ostende, Calais, und an <strong>der</strong> Ostfront auf Lodz und Mlawa. 152<br />

Abbildung 14: Britische Schulkin<strong>der</strong> lernen, wie sie sich im<br />

Falle eines Zeppelinangriffs verhalten sollen 147<br />

20. Jahrhun<strong>der</strong>t. Hrsg. v. Roland G. Förster, Heinrich Walle. Herford, Bonn 1992, S. 161-218, S.166. (Im<br />

Folgenden als „WALLE: Das Zeppelinsche Luftschiff“ abgekürzt.)<br />

146<br />

MEIGHÖRNER, Wolfgang: Giganten <strong>der</strong> Lüfte: Geschichte und Technik <strong>der</strong> Zeppeline in ausgewählten<br />

Bereichten und zahlreichen Fotos. Mit einem aktuellen Beitrag über die Entwicklung des neuen<br />

Zeppelins. Luxemburg 1997, S. 18. (Im Folgenden als MEIGHÖRNER abgekürzt.)<br />

147<br />

MEIGHÖRNER, S. 32.<br />

148<br />

GROEHLER, S. 10 f.<br />

149<br />

GROEHLER, S. 11. Diese Zahl unterscheidet sich <strong>von</strong> <strong>der</strong> bei Carl Hermann angegebenen.<br />

150<br />

GROEHLER, S. 12.<br />

151<br />

FEUCHTER, S. 19.<br />

152<br />

FEUCHTER, S. 19.<br />

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