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magisterarbeit von johanna zigan - Hochschularchiv der RWTH ...

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Krieg <strong>der</strong> Ingenieure?<br />

Kriegswirtschafts-AG. 88 Diese sorgten dafür, dass Rohstoffe vorhanden waren und<br />

angemessen verteilt wurden. Jede Firma bekam genügend Rohstoffe zur Verfügung<br />

gestellt, um ihre behördlichen Aufträge einhalten zu können. Um Preiswucher entgegen<br />

zu wirken, wurden Höchstpreise eingeführt. 89<br />

Die Metallindustrie fand sich vergleichsweise schnell mit <strong>der</strong> staatlichen Bevormundung<br />

ab, die Chemiker hingegen protestierten heftig, als Rathenau den Vorständen <strong>der</strong><br />

Chemieindustrie mitteilte, dass sie nicht mehr beliebig über Salpeter verfügen könnten, da<br />

dieser Stoff unentbehrlich für die Rüstungsindustrie sei. 90 Dieses war zunächst das<br />

Hauptproblem <strong>der</strong> Rüstungsindustrie, da Explosivstoffe immer aus einer<br />

Stickstoffverbindung bestanden – dem Salpeter. Die Stickstoffvorräte würden etwa ein<br />

Jahr ausreichen, wenn während des Krieges nicht mehr Munition als geplant verbraucht<br />

und benötigt wurde. Rathenau glaubte nach wie vor nicht daran, dass <strong>der</strong> Krieg schnell<br />

vorbei wäre und setzte sich daher mit Chemikern zusammen, die in <strong>der</strong> Lage waren,<br />

Salpeter synthetisch herzustellen. Bald darauf veranlasste er den Bau <strong>von</strong><br />

Salpeterfabriken. 91<br />

Zeitgleich mit ihrer Fertigstellung und Inbetriebnahme, kam es an <strong>der</strong> Front zur Wende<br />

vom Bewegungskrieg zum Stellungskrieg und nun wurde wesentlich mehr Munition<br />

benötigt. Riesige Heere lagen sich gegenüber und verfeuerten Unmengen an Munition.<br />

Abbildung 8: Stellungskrieg: Deutsche Schützengräben in den Vogesen 92<br />

- 27 -<br />

Ohne Rathenaus<br />

Engagement und Durchsetzungsvermögen<br />

wäre<br />

<strong>der</strong> Krieg an dieser<br />

Stelle für Deutschland<br />

verloren gewesen. 93<br />

So gesehen stützte die<br />

KRA die Branche <strong>der</strong><br />

Wissenschaftler und<br />

Ingenieure, da deutlich<br />

wurde, dass sie benötigt<br />

88<br />

HECKER, S. 223.<br />

89<br />

HECKER, S. 321.<br />

90<br />

BRENNER, S. 321.<br />

91<br />

BRENNER, S. 322 f.<br />

92<br />

Deutschland. Ein Buch <strong>der</strong> Grösse und <strong>der</strong> Hoffnung in Bil<strong>der</strong>n 1914-1924. Hrsg. in Verbindung mit dem<br />

Reichsarchiv Berlin, Berlin o.J., S. 30.<br />

93<br />

BRENNER, S. 323.

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