Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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edeutsam hält, wird selten eine direkte Verbindung zum Auslandspraktikum<br />
hergestellt. Hieraus lässt sich ableiten, dass potenzielle Arbeitgebende insgesamt<br />
nicht ausreichend über die Auslandspraktika informiert sind; viele kennen<br />
auch den EUROPASS <strong>Mobilität</strong> nicht. An dieser Stelle müssten die Projektträger<br />
daher deutlich aktiver werden.<br />
Zusammenfassend ist der Einfluss von Auslandspraktika auf Beschäftigungsfähigkeit<br />
und Vermittelbarkeit ambivalent zu bewerten. Sowohl die Jugendlichen<br />
selbst als auch die befragten Projektträger bzw. das dort angestellte sozialpädagogische<br />
und Ausbildungspersonal gehen davon aus, dass Auslandspraktika<br />
einen deutlichen diesbezüglichen Nutzen haben. Dies führt das die Jugendlichen<br />
bei den Projektträgern betreuende Personal insbesondere darauf zurück,<br />
dass durch die Auslandspraktika <strong>für</strong> die Arbeitgebenden wichtige soziale und<br />
personale sowie Aktivitäts- und Handlungskompetenzen hinzugewonnen werden<br />
können. Diese die Beschäftigungsfähigkeit der Jugendlichen betreffende<br />
Auffassung konnte auch durch vorliegende Studie bestätigt werden.<br />
Allerdings kann die häufig verbesserte Beschäftigungsfähigkeit offenbar nicht in<br />
dem Umfang in bessere Vermittlungschancen im Anschluss an die Ausbildung<br />
umgewandelt werden, wie dies denkbar wäre. Dies liegt vermutlich auch daran,<br />
dass die Bedeutung nichtfachlicher Kompetenzen <strong>für</strong> Betriebe bei den Projektträgern<br />
zumindest teilweise überschätzt wird. Viele der befragten Betriebe<br />
gaben an, dass sie ein Auslandspraktikum nicht höher werten als ein Inlandspraktikum,<br />
da Auslandserfahrungen <strong>für</strong> ihren Betrieb nicht von Interesse seien<br />
und der in einem Auslandspraktikum erzielbare Lernerfolg aufgrund der meist<br />
sehr kurzen Praktikumszeit eher gering sei. Bei dieser Einschätzung der Betriebe<br />
ist jedoch natürlich auch zu berücksichtigen, dass diese kein repräsentatives<br />
Abbild der deutschen Betriebslandschaft darstellen (vgl. Abschnitt 2.4.3),<br />
insbesondere, da nur ein kleines Branchenspektrum abgedeckt werden konnte<br />
und nur Klein- oder Kleinstbetriebe befragt werden konnten. Grundsätzlich sind<br />
die befragten Betriebe hauptsächlich in stark regional geprägten Branchen<br />
aktiv, in denen Auslandskompetenzen eine eher geringe Rolle spielen.<br />
Auffällig war jedoch, dass es offenbar häufig nicht gelingt, die im Auslandspraktikum<br />
erreichten Zuwächse bei sozialen, personalen sowie Aktivitäts- und<br />
Handlungskompetenzen <strong>für</strong> den Vermittlungsprozess nutzbar zu machen. Auch<br />
jenen Betrieben, die nach eigener Aussage viel Wert auf diese Kompetenzbereiche<br />
legen, war in den Interviews nicht bewusst, dass gerade Kompetenzen<br />
wie Teamfähigkeit oder Selbstständigkeit durch ein Auslandspraktikum geför-<br />
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