Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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an. Die Einschätzungen beider Befragungsgruppen unterschieden sich demnach<br />
deutlich.<br />
Eine Befragung im Auftrag des <strong>BIBB</strong> unter Auszubildenden und jungen Fachkräften<br />
von 1.800 deutschen Unternehmen bezog <strong>–</strong> im Gegensatz zur Studie<br />
von Berner <strong>–</strong> überproportional viele große Unternehmen ein. 11 Die Unternehmen<br />
nahmen teilweise an grenzüberschreitenden Austauschprogrammen teil. Ähnlich<br />
wie die bereits erläuterten Ergebnisse anderer Befragungen zeigte sich, dass aus<br />
Sicht der Teilnehmenden und der Unternehmen die persönlichen Fortschritte im<br />
Bereich der sozialen Kompetenzen die wirtschaftlichen Vorteile, die aus einem<br />
Auslandsaufenthalt gezogen werden können, übersteigen. Die Auszubildenden<br />
selbst hoben die verbesserten Chancen auf eine spätere Tätigkeit im Ausland<br />
hervor. Wie schon im Fall der Handwerksbetriebe unterschieden sich die Unternehmen<br />
stark in ihrer grundsätzlichen Einschätzung von Auslands aufenthalten<br />
<strong>–</strong> je nachdem, ob sie bereits Erfahrungen hiermit sammeln konnten oder nicht.<br />
54 % der austauscherfahrenen Unternehmen hielten einen Auslandsaufenthalt<br />
<strong>für</strong> eher oder sehr wichtig. Betriebe, die keinen internationalen Austausch praktizierten,<br />
maßen diesem auch keine besondere Relevanz bei.<br />
In einer aktuellen Studie aus Irland wurden die Auswirkungen von Lernmobilität<br />
auf die individuellen Kompetenzen untersucht. 12 Als Ausgangspunkt dienten<br />
Projekte des EU-Programms <strong>für</strong> lebenslanges Lernen. Analog zu den Ergebnissen<br />
von z. B. Klimmer aus dem Jahr 2009 zeigt der Autor durch quantitative und<br />
qualitative Analysen, dass ein Auslandsaufenthalt sowohl die professionellen als<br />
auch die persönlichen und sozialen Kompetenzen der Programmteilnehmenden<br />
stärkt. Die Erweiterung des Horizonts und die Verbesserung der Teamfähigkeit<br />
sind dabei von größerer Relevanz als die Entwicklung der Fremdsprachenkenntnisse.<br />
Eine Untersuchung der Beschäftigungsperspektiven der Teilnehmenden<br />
fand nicht statt, allerdings wurde ein Auslandsaufenthalt insgesamt als Aufwertung<br />
des persönlichen Lebenslaufs eingeschätzt.<br />
Eine Untersuchung des Unternehmens Wirtschafts- und Sozialforschung 13<br />
untermauert diese Annahme auch empirisch: Per E-Mail wurden ehemalige<br />
Teilnehmende des LEO<strong>NA</strong>RDO DA VINCI-Programms zu ihrer persönlichen<br />
Entwicklung befragt. Der Auslandsaufenthalt lag in der Regel ein bis zwei Jahre<br />
11 <strong>BIBB</strong> 2002.<br />
12 Doyle 2011.<br />
13 WSF 2007.<br />
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