Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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„Es ist nicht die Teilnahme als solche, was die Schwierigkeiten mitbringt,<br />
sondern die Teilnehmer so zu sensibilisieren, dass die auch mitfahren.<br />
Die wollen mitfahren, aber dann kommen sie nach Hause und dann geht<br />
das los bei den Eltern, die dann den Kindern sagen: ‚Das schaffst du nie.<br />
Und Du kannst die Sprache nicht und Du kannst auch nicht mit dem Geld<br />
umgehen´.“ (Interview Projektträger 10)<br />
Manche Eltern verweisen die Jugendlichen auf ihre Pflichten daheim und raten<br />
aufgrund dessen von einer Teilnahme ab oder verbieten sie regelrecht. Andere<br />
Projektträger hingegen berichten, dass sich die Jugendlichen sehr darauf freuen<br />
und teilweise schon Monate zuvor auf dieses Auslandspraktikum hinfiebern. Zur<br />
Frage, was die Gruppe kritisch eingestellter Jugendlicher zur Teilnahme motivieren<br />
könne, gaben alle Projektträger an, dass die Aussicht auf einen EURO-<br />
PASS-<strong>Mobilität</strong>snachweis die Jugendlichen motiviere. Dieses Ergebnis kann als<br />
Indikator von Weitsicht gewertet werden.<br />
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„Was in jedem Fall immer wieder zählt ist der EUROPASS <strong>Mobilität</strong>. Wir<br />
sagen den Jugendlichen: ‚Wenn ihr dieses Auslandspraktikum absolviert,<br />
habt ihr den EUROPASS und der ist goldwert <strong>für</strong> eure Bewerbung.’ Und<br />
wenn man denen sagt, dass sie damit zu den weniger als 5 % gehören,<br />
die so etwas nachweisen können, dann kapieren die Jugendlichen das.“<br />
(Interview Projektträger 2)<br />
Die Informationsvermittlung an die Jugendlichen erfolgt bei den verschiedenen<br />
Projektträgern oftmals über ähnliche Wege, wie aus den explorativen Interviews<br />
mit den Expertinnen und Experten sowie den schriftlichen Befragungen bekannt<br />
ist. Die meisten Projektträger informieren alle ihrer Auszubildenden über die<br />
Möglichkeit eines Auslandspraktikums und nicht nur bereits „Auserwählte“. Die<br />
Art der Informationsvermittlung erfolgt in Gruppen, in Seminaren, durch Runden<br />
mit höheren Ausbildungsjahrgängen, die bereits ein Auslandspraktikum absolviert<br />
haben, über Flyer, Aushänge oder auf Eltern-Informationsabenden. Bei<br />
wenigen Projektträgern ist das Auslandspraktikum sogar ein fester Bestandteil<br />
der Ausbildung. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Bildungsträger sehr<br />
geringe Erwartungen an die Jugendlichen hinsichtlich der selbstständigen Beschaffung<br />
von Informationen stellen.<br />
Die Auswahl der Teilnehmenden erfolgt vergleichsweise selten über ein differenziertes<br />
Auswahlverfahren. Werden doch Auswahlverfahren angewandt, dann<br />
unterliegen diese Verfahren eher geringen Anforderungen. Bei einigen Pro-<br />
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