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Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB

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einnehmen, ist diese Ausformung der <strong>Mobilität</strong>sbereitschaft bereits als Erfolg<br />

anzusehen. Darüber hinaus berichten die Fachkräfte jedoch auch davon, dass<br />

die Jugendlichen sich nach einem Auslandspraktikum vorstellen können, eine<br />

Stelle in einer anderen Stadt anzunehmen. Da bei dieser Zielgruppe in der Regel<br />

eine starke regionale Begrenzung aller lebenspraktischen Abläufe und eine<br />

„Heimatverbundenheit“ charakteristisch ist und die Jugendlichen zudem nicht<br />

viele andere (deutsche) Städte aus eigener Erfahrung kennen, ist diese Einstellungsveränderung<br />

und Bereitschaft als Fortschritt zu bewerten.<br />

Die Stärkung der Teamfähigkeit spielte <strong>für</strong> die Befragten eine besondere Rolle.<br />

Schon im Vorfeld, in der Vorbereitungsphase, so ist aus den Interviews bekannt,<br />

werden gruppendynamische Prozesse mit den Jugendlichen eingeleitet und<br />

es wird versucht, im Verlauf des <strong>Mobilität</strong>sprojekts einen Gruppenzusammenhalt<br />

zu erreichen. Im Vergleich zum Ausbildungsalltag in Deutschland sind die<br />

Jugendlichen sowohl stärker auf die Kollegen und Kolleginnen am Praktikumsplatz<br />

als auch auf die Gruppe der Jugendlichen angewiesen, um den Aufenthalt<br />

<strong>für</strong> sich selbst möglichst angenehm zu gestalten. Konflikte können seltener<br />

durch Verlassen der Situation gelöst werden, sondern müssen vor Ort besprochen<br />

werden. Aus einem Interview ist beispielsweise bekannt, dass eine Teilnehmerin<br />

zuvor sehr wenig integrierbar erschien, da sie sich aufgrund schwach<br />

ausgeprägter sozialer Kompetenzen nicht in Gruppen einbringen konnte. Im<br />

Auslandspraktikum, so berichtete die interviewte Ausbilderin, erkannte sie,<br />

dass sie aufgrund der Rahmenbedingungen keine „Ausweichmöglichkeiten“<br />

hatte und forderte ihre Integration ins Team mit Erfolg geradezu ein:<br />

n<br />

„Ein Mädchen war sehr verängstigt, aber durch diesen Auslandsaufenthalt<br />

hat sie sich in die Gruppe besser integriert. Das hat man gemerkt,<br />

dass sie sich gezeigt hat und die Situation <strong>für</strong> sich genutzt hat: ,Ja, ich<br />

bin hier und ihr könnt mich nicht übergehen‘.“ (Interview Soz.päd. / Ausbilder<br />

7)<br />

Einen Zuwachs im Bereich der Fach- und Methodenkompetenzen ist nach Aussagen<br />

der Befragten eher selten zu beobachten. Ungefähr drei Viertel gaben an,<br />

die fachlichmetho dischen Kenntnisse würden durch das Auslandspraktikum<br />

nicht erweitert. Begründet wurde diese Einschätzung hauptsächlich mit der<br />

Dauer des Auslands praktikums.<br />

• 86

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