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Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB

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prekären Situationen befinden oder von anderen Benachteiligungen betroffen<br />

sind. Können diese Jugendlichen als Alternative eine außerbetriebliche Berufsausbildung<br />

absolvieren, konkurrieren sie nach Beendigung ihrer Ausbildung<br />

auf dem Bewerbungsmarkt mit Absolventinnen und Absolventen betrieblicher<br />

Ausbildungen. Sie müssen dann versuchen, Vorbehalte gegenüber der Wertigkeit<br />

ihrer Ausbildung zu widerlegen. Alle Maßnahmen, die eine Erweiterung ihrer<br />

Kompetenzen und damit verbunden eine Stabilisierung ihres Selbstwertgefühls<br />

und ihrer Selbstständigkeit fördern, erhöhen die Chance von sozial benachteiligten<br />

Jugendlichen, nach der Beendigung ihrer Ausbildung eine Anstellung auf<br />

dem regulären Arbeitsmarkt zu erlangen. 3 Ein Auslandspraktikum, so die dieser<br />

Studie zugrunde liegende Ausgangsthese, kann unter bestimmten Rahmenbedingungen<br />

die Selbstkompetenzen und die Sozialkompetenzen von benachteiligten<br />

Jugendlichen verbessern. Somit kann es zum „Stabilisator“ werden,<br />

der die Konkurrenzfähigkeit der Jugendlichen erhöht. Ein Auslandspraktikum<br />

könnte somit auch die außerbetriebliche Berufsausbildung aufwerten und die<br />

Anschlussfähigkeit sozial benachteiligter Jugendlicher auf dem Arbeitsmarkt<br />

steigern. Die Teilnahme an einem Auslandsaufenthalt stellt allerdings gerade <strong>für</strong><br />

benachteiligte Jugendliche eine große Herausforderung dar. Es muss mit einer<br />

neuen Lebens und Arbeitsumgebung umgegangen werden und nicht zuletzt die<br />

Sprachbarriere gemeistert werden. Den Auszubildenden wird also einiges an<br />

Selbstständigkeit abverlangt, was wiederum hohe Anforderungen an die Vorbereitung<br />

und Begleitung von Auslandsaufenthalten stellt.<br />

Diese Studie schafft eine valide Datengrundlage <strong>für</strong> die Beurteilung des Nutzens<br />

von Auslandserfahrungen in Bezug auf den Kompetenzerwerb bei benachteiligten<br />

Jugendlichen und gibt gleichzeitig Hinweise darauf, welchen Einfluss<br />

die Rahmenbedingungen der Auslandsaufenthalte auf ihren Erfolg haben.<br />

Dazu musste zunächst der dem Auslandsaufenthalt zuzuordnende <strong>Kompetenzzuwachs</strong><br />

gemessen werden. Hierzu wurde ein von Prof. Dr. Erpenbeck<br />

entwickeltes Verfahren zur Kompetenzmessung genutzt, mit dem sich Kompetenzzuwächse<br />

direkt auf emotionale Erlebnisse während des Auslandsaufenthalts<br />

zurückführen lassen. 4 Darüber hinaus mussten die Einschätzungen<br />

verschiedener Akteurinnen und Akteure zum Nutzen des Auslandsaufenthalts<br />

<strong>für</strong> die Kompetenzentwicklung und die Vermittelbarkeit in Arbeit eruiert werden.<br />

3 Inhaltlich und konzeptionell ist dieser Bereich der <strong>Benachteiligte</strong>nförderung durch eine Orientierung an<br />

der dualen Berufsausbildung bei gleichzeitig übergeordneter Bedeutung sozialpädagogischer Denkund<br />

Handlungsmuster gekennzeichnet (vgl. Enggruber 2001: 202 f.).<br />

4 Vgl. Erpenbeck/Rosenstiel 2003.<br />

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