Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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nahmeeinrichtungen getroffen. Häufiger hingegen bestehen organisatorische<br />
Zusatzvereinbarungen, die auch vertraglich fixiert sind. Hauptsächlich geht es<br />
um die Unterkunft, die Verpflegung und den logistischen Transfer der Jugendlichen.<br />
Aus einem Interview ist bekannt, dass die Suche nach ausländischen<br />
Betrieben mit einem hohen Aufwand <strong>für</strong> die Projektträger verbunden sein kann<br />
und ein hohes Maß an diplomatischem Geschick erfordern kann, zumindest<br />
wenn die Jugendlichen ausgeprägte Problematiken vorweisen. So berichtete<br />
ein Befragter, dass die Jugendlichen Praxiserfahrungen in ausländischen Betrieben<br />
sammeln sollten, jedoch auch die Betriebe darüber in Kenntnis gesetzt<br />
werden sollten, welchen Hintergrund die Jugendlichen haben. Hierzu zählte,<br />
dass einige der Jugendlichen bereits straffällig geworden waren.<br />
Wird zur Vermittlung eines ausländischen Kooperationspartners eine Agentur<br />
gewählt, so wurde in fast allen Interviews deutlich, dass die Zufriedenheit mit<br />
der Vermittlung, der Organisation etc. sehr gering ist. Häufig vermuten die Interviewten<br />
rein finanzielle Interessen der Vermittlungsagenturen, was zulasten der<br />
Organisation und Betreuung der Auslandspraktika gehe.<br />
Die Motivation der ausländischen Kooperationspartner, unabhängig davon, ob<br />
es sich um Bildungsträger oder Betriebe handelt, sehen die Befragten im Erfahrungsaustausch<br />
oder im „Willen zu Europa“. Ebenso erhoffen sich die Partner<br />
einen fachlichen oder auch erzieherischen Austausch:<br />
n<br />
„In Lettland hatten wir einen hohen fachlichen Austausch zwischen Jugendlichen<br />
und zwischen den Betrieben. Es wurden die Unterschiede<br />
der Inhalte der Ausbildung analysiert und so hat man voneinander vieles<br />
gelernt. Es ging auch darum, ob man mit dem Abschluss aus einem Land<br />
in dem anderen Land arbeiten könnte.“ (Interview Projektträger 7)<br />
Die Berufsschule ist in die Planung/Organisation der <strong>Mobilität</strong>sprojekte in der<br />
Regel wenig eingebunden. Wenn vonseiten der Berufsschule bei manchen Jugendlichen<br />
Bedenken bestehen, dann meist, weil die Schulnoten bestimmter<br />
Teilnehmender weniger gut sind. Jedoch bedeutet das nicht gleichzeitig, dass<br />
die Projektträger daraufhin diese Jugendlichen nicht mitnehmen, da sie sich<br />
gerade bei den schulisch schwächeren Jugendlichen erhoffen, durch das Auslandspraktikum<br />
einen Motivations- und Leistungsschub zu erreichen.<br />
Die Kooperation mit der Agentur <strong>für</strong> Arbeit ist unterschiedlich intensiv. Teilweise<br />
wird die Beziehung als eng beschrieben, weil zwischen Bildungsträger<br />
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