Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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1.2 Rolle des Auslandspraktikums im Vermittlungskonzept<br />
Die Auswertung der Interviews mit den Projektträgern, den Ausbildern und<br />
Ausbilderinnen sowie den Sozialpädagogen und -pädagoginnen ergab, dass<br />
der Begriff „Vermittlungskonzept“ bei den Projektträgern ebenfalls nicht als<br />
starres Konstrukt verstanden wird. Unter einem Vermittlungskonzept verstehen<br />
alle Interviewten Maßnahmen, die die Jugendlichen entweder in betriebliche<br />
Ausbildungen vermitteln oder nach der Ausbildung in den ersten Arbeitsmarkt<br />
integrieren. Als unterstützende Maßnahmen kommen dabei hauptsächlich die<br />
gemeinsame Erarbeitung der schriftlichen Bewerbungsunterlagen, Bewerbungstrainings,<br />
Telefontrainings zur „Akquise“ und Tage der offenen Tür zur<br />
Anwendung. Aus einem Interview ist auch bekannt, dass die Jugendlichen<br />
regelmäßig Betriebe besichtigen, um sich ein Bild von diesen zu machen und<br />
sich dort vorzustellen. Außerdem werden Fahrten zu fachspezifischen Messen<br />
unternommen. Hinsichtlich der Frage, ob das Auslandspraktikum als Bestandteil<br />
des Vermittlungskonzepts verstanden wird, antworteten die Interviewten<br />
unterschiedlich. Teilweise ist das Auslandspraktikum ein fester Bestandteil des<br />
Vermittlungskonzepts. Hierbei konnten aktive Formen der Vermittlung, bei<br />
denen der Projektträger selbst auf Betriebe zugeht, „seine“ Auszubildenden<br />
vorstellt und dabei auch das Auslandspraktikum betont, von passiven Formen<br />
der Vermittlung unterschieden werden. Bei einer passiven Vermittlung der<br />
Jugendlichen unter Berücksichtigung des Auslandspraktikums werden die Jugendlichen<br />
auch darin unterstützt, das Praktikum in den schriftlichen Unterlagen<br />
und in einem Bewerbungsgespräch mit seinen Vorteilen direkt vorzustellen.<br />
Beim größeren Teil der Projektträger ist das Auslandspraktikum jedoch nicht<br />
systematisch in das Vermittlungskonzept integriert bzw. wird nicht bewusst<br />
als Plus der zu vermittelnden Jugendlichen „vermarktet“. Die Rolle des Auslandspraktikums<br />
im Vermittlungskonzept endet hier bereits, wenn die schriftlichen<br />
Belege über das Praktikum in die Bewerbungsunterlagen aufgenommen<br />
wurden. Auffällig war in den Interviews, dass einige Befragte zunächst überhaupt<br />
keine Verknüpfung zwischen den Begriffen „Vermittlungskonzept“ und<br />
„Auslandspraktikum“ herstellen konnten, obwohl sie vorher betont hatten, dass<br />
die im Ausland erworbenen sozialen Kompetenzen auch <strong>für</strong> viele Betriebe relevant<br />
seien. Teilweise lässt sich dies damit begründen, dass viele der Projektträger<br />
mit sehr kleinen Betrieben zusammenarbeiten, <strong>für</strong> die Auslandserfahrungen<br />
als solche mit wenigen Ausnahmen (z. B. bei europaweiten Montagetätigkeiten<br />
oder in Teilen der Gastronomie) keine Rolle spielen. Dennoch ist es möglich,<br />
dass durch das Unterlassen einer aktiven Vermarktung von Auslandspraktika,<br />
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