Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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IV Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen<br />
Aus der wissenschaftlichen Literatur zu Auslandspraktika im Rahmen von Berufsausbildungen<br />
ist bekannt, dass solche Praktika <strong>für</strong> die Teilnehmenden einen<br />
beträchtlichen Nutzen haben und insbesondere die Entwicklung der eigenen<br />
Persönlichkeit und sozialer Kompetenzen fördern können. Umstritten war bisher<br />
jedoch, inwieweit Auslandspraktika bzw. transnationale <strong>Mobilität</strong>sprojekte<br />
im Rahmen des LEO<strong>NA</strong>RDO DA VINCI-Programms auch <strong>für</strong> sozial benachteiligte<br />
Jugendliche von Vorteil sind.<br />
Im Auftrag der Nationalen Agentur Bildung <strong>für</strong> Europa beim Bundesinstitut <strong>für</strong><br />
Berufsbildung hat sich diese Studie daher der Frage gewidmet, welchen Nutzen<br />
Auszubildende in außerbetrieblichen Einrichtungen, die als sozial benachteiligt<br />
gelten können, aus der Teilnahme an transnationalen <strong>Mobilität</strong>sprojekten ziehen<br />
können. Im Fokus stand dabei zum einen die durch das Auslandspraktikum<br />
ermöglichte Kompetenzentwicklung, wobei das Interesse insbesondere Selbstkompetenzen<br />
(d. h. personalen Kompetenzen sowie Aktivitäts- und Handlungskompetenzen)<br />
und Sozialkompetenzen (d. h. sozialkommunikativen Kompetenzen)<br />
galt. Zum anderen war zu untersuchen, inwiefern sich Auslandspraktika<br />
positiv auf die Beschäftigungsfähigkeit und Vermittelbarkeit der Teilnehmenden<br />
auswirken, ob sie also auch einen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration nach Beendigung<br />
der Ausbildungen leisten können. Zuletzt stellte sich zudem die Frage,<br />
welche Rahmenbedingungen gegeben sein müssen, damit sich der potenzielle<br />
Nutzen von Auslandspraktika <strong>für</strong> sozial benachteiligte Jugendliche auch realisieren<br />
lässt.<br />
Methodisch zeichnet sich die vorliegende Studie durch ein Mehrmethoden-<br />
Design aus, in dem Dokumentenanalysen, quantitative Befragungen und qualitative<br />
Interviews miteinander kombiniert werden. Kern der Untersuchungen war<br />
eine retrospektive, auf subjektiven Erfahrungen der Jugendlichen abzielende<br />
Messung der Kompetenzzuwächse, die durch konkrete emotionale Erlebnisse<br />
im Praktikum ermöglicht wurden. Dies wurde in Form einer Vergleichsgruppenbefragung<br />
untersucht, bei der die von einer Gruppe früherer Auslandspraktikanten<br />
erfahrenen Kompetenzzuwächse den Kompetenzzuwächsen von<br />
Jugendlichen, die ein Inlandspraktikum absolviert hatten, gegenübergestellt<br />
wurden. Dieser Teil der schriftlichen Befragungen der Ziel- und Vergleichsgruppe<br />
wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Erpenbeck als Experten <strong>für</strong> diese<br />
Thematik entwickelt. Zudem wurden Sozialpädagoginnen und -pädagogen<br />
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