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Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB

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Insgesamt fällt sehr deutlich auf, dass sowohl bei den Jugendlichen der Zielgruppe<br />

(Auslandspraktikum) als auch bei den Jugendlichen der Vergleichsgruppe<br />

(Inlandspraktikum) Kompetenzzuwächse auf relativ hohem Niveau<br />

festgestellt werden konnten. Wandelt man die Angaben der Jugendlichen in<br />

einen Index um, bei dem die Angabe „Trifft voll und ganz zu“ dem Wert 3, die<br />

Angabe „Trifft überhaupt nicht zu“ dem Wert 0 zugeordnet wird, ergeben sich<br />

<strong>für</strong> beide Gruppen im Durchschnitt jeweils Zuwachswerte, die um den Wert 2<br />

liegen (bei einem maximal erreichbaren Wert von 3). Dieses Ergebnis war angesichts<br />

der weit verbreiteten Vermutung, dass benachteiligte Jugendliche durch<br />

Auslandspraktika überfordert werden könnten, nicht unbedingt zu erwarten.<br />

Es wurde jedoch deutlich, dass benachteiligte Jugendliche ihre Kompetenzen<br />

durch ein Auslandspraktikum ebenso stark verbessern können wie durch ein Inlandspraktikum,<br />

in Bezug auf einzelne Kompetenzen sieht die Zielgruppe sogar<br />

größere Lernerfolge als die Vergleichsgruppe. Die Ergebnisse zeigen, dass die<br />

Jugendlichen sich im Auslandspraktikum nicht überfordert fühlen, was insgesamt<br />

auf eine hohe Qualität der Organisation und der pädagogischen Vorbereitung,<br />

Betreuung und Nachbereitung schließen lässt.<br />

Grundsätzlich ist zu betonen, dass Kompetenzzuwächse häufiger durch<br />

positive als durch negative Erlebnisse entstehen, wie insbesondere der Vergleich<br />

der Abbildungen 16 und 17 deutlich zeigt. Hieraus lässt sich ableiten,<br />

dass Projektträger, die <strong>Mobilität</strong>sprojekte <strong>für</strong> Jugendliche mit Benachteiligungen<br />

durchführen, ein verstärktes Augenmerk auf die Herbeiführung positiver und die<br />

Verhinderung negativer Erlebnisse legen sollten. Für die weiteren Auswertungen<br />

werden die Kompetenzzuwächse durch negative Erlebnisse vernachlässigt, da<br />

sie durchschnittlich nur halb so hoch waren wie die Kompetenzzuwächse durch<br />

positive Erlebnisse.<br />

Drei Kompetenz-Items stachen in Bezug darauf, wie positiv die Jugendlichen<br />

der Zielgruppe ihren <strong>Kompetenzzuwachs</strong> in Verbindung mit positiven Erlebnissen<br />

bewerteten, besonders heraus. Zunächst war dies der Punkt „Zuverlässigkeit“,<br />

der jedoch auch durch ein Inlandspraktikum deutlich gefördert<br />

wird. Während die Jugendlichen der Zielgruppe zu 64,4 % angaben, durch das<br />

positive Erlebnis im Auslandspraktikum „voll und ganz“ zuverlässiger geworden<br />

zu sein, gab die Vergleichsgruppe zu 63,5 % an, durch das positive Erlebnis im<br />

Inlands praktikum zuverlässiger geworden zu sein. Die interviewten Sozialpädagogen<br />

und -pädagoginnen sowie Ausbildungskräfte erklärten dies durch die<br />

besonderen Bedingungen des Auslandspraktikums. So sei <strong>für</strong> die Jugendlichen<br />

der Anreiz, pünktlich zur Arbeit zu erscheinen und zuverlässig zu arbeiten, im<br />

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