Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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„Ich kann Jugendliche durch ein Inlandspraktikum zu einem ganz bestimmten<br />
Ausbildungsziel bringen, weil man das hier besser organisieren<br />
kann. Wenn eine Firma nur das macht, kann man das wirklich dort fördern.<br />
Erklärt wird natürlich auch viel besser im Inland, weil man dieselbe<br />
Sprache spricht. Wenn einer hier schon wenig redet, ist er im Ausland<br />
natürlich noch gehemmter.“ (Interview Soz.päd. / Ausbilder 10)<br />
Einige Befragte heben auch hervor, dass mithilfe der Inlandspraktika eine reelle<br />
Überprüfung vorgenommen werden könne, ob die Ausbildung tatsächlich den<br />
Neigungen und Fähigkeiten der Jugendlichen entspricht. Bei einem Inlandspraktikum<br />
verhielten sich die Jugendlichen ernsthafter, da man dort daraufhin<br />
arbeite, eventuell übernommen zu werden. Dies wird neben der stärkeren Betonung<br />
von fachlichen Kompetenzen auch als einer der grundlegenden Vorteile<br />
von Inlandspraktika benannt. Nur hier sei es möglich, Kontakte zu potenziellen<br />
Arbeitgebern zu knüpfen.<br />
Um die oben genannten Ziele zu erreichen, versuchen Sozialpädagoginnen und<br />
-pädagogen sowie Ausbilder/-innen, ihre pädagogischen Konzepte auch im<br />
Auslands praktikum zur Anwendung zu bringen. Jedoch ist der Begriff „pädagogisches<br />
Konzept“ nicht als starres Konstrukt oder Handlungsmaxime zu verstehen.<br />
Vielmehr versuchen die Befragten in den unwägbaren Situationen, die<br />
in einem <strong>Mobilität</strong>sprojekt entstehen können, ihre Flexibilität im pädagogischen<br />
Handeln zu bewahren anstatt sich auf eine vorher festgelegte Handlungsanleitung<br />
zu beziehen. Dadurch versuchen sie den individuellen Bedürfnissen<br />
der Jugendlichen gerecht zu werden. In den geführten Interviews ließen sich<br />
zwar keine einheitlichen pädagogischen Konzepte ausmachen, jedoch wurden<br />
ein paar Schlagwörter im Zusammenhang mit dem pädagogischen Handeln<br />
überdurchschnittlich häufig erwähnt. Zu diesen zählt insbesondere der Kompetenzansatz.<br />
Dieser bezeichnet ein pädagogisches Handeln, welches bei den<br />
bereits vorhandenen Kompetenzen ansetzt. Diese werden den Jugendlichen<br />
wiederkehrend bewusst gemacht. Bestehende, ausbildungsrelevante Schwächen<br />
werden zwar thematisiert und eine Lösung erarbeitet, jedoch im Umgang<br />
mit den Jugendlichen nicht betont. Eine Stärkung soll über die Entwicklung von<br />
Selbstbewusstsein erfolgen, die das Arbeiten an und Beheben von Schwächen<br />
vereinfacht. Weitere Schlagwörter waren:<br />
n Raum <strong>für</strong> Kreativität;<br />
n Selbstständigkeit befördern / Jugendliche im Auslandspraktikum eigene<br />
Erfahrungen sammeln lassen;<br />
n Freude, Lebensmut und Selbstbewusstsein wecken;<br />
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