Mobilität – Kompetenzzuwachs für Benachteiligte - NA-BIBB
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Auslandsspraktikum etwas höher, da die Jugendlichen ohne ihr gewohntes<br />
soziales Umfeld auskommen müssen und daher mehr auf Austausch mit den<br />
Ansprechpersonen vor Ort und die Bestätigung durch sie angewiesen sind. 21<br />
Auch das „Durchhaltevermögen“ der Jugendlichen wird durch beide Praktikatypen<br />
gefördert, durch Auslandspraktika jedoch etwas mehr als durch Inlandspraktika.<br />
In der Zielgruppe gaben 63,0 % an, durch das positive Erlebnis im<br />
Auslandspraktikum „voll und ganz“ ein höheres Durchhaltevermögen erlangt zu<br />
haben; die Jugendlichen der Vergleichsgruppe gaben dies zu 57,0 % an. Auch<br />
hier spielen die Besonderheiten des Auslandspraktikums vermutlich wieder<br />
eine Rolle: Aus den Interviews wurde deutlich, dass viele der Jugendlichen im<br />
Auslandspraktikum durch die positive Erfahrung, sich auch in einem fremden<br />
Umfeld zurechtfinden zu können, einen Motivationsschub <strong>für</strong> ihre tägliche Arbeit<br />
erhalten. 22<br />
Besonders auffällig war darüber hinaus der von Jugendlichen der Zielgruppe<br />
berichtete Zuwachs in Bezug auf ihre „Teamfähigkeit“. 63,0 % der Zielgruppe<br />
gaben an, das positive Erlebnis während des Auslandsaufenthalts habe ihre<br />
Teamfähigkeit „voll und ganz“ erhöht. In der Vergleichsgruppe machten nur<br />
51,7 % der Befragten diese Angabe. Interpretieren lässt sich das Ergebnis wie<br />
folgt: In einem Auslandspraktikum befinden sich die Jugendlichen oftmals in<br />
neu zusammengestellten Teams aus anderen deutschen Jugendlichen und<br />
auch Jugendlichen des Gastlandes, oder sie verbringen das Auslandspraktikum<br />
in Betrieben mit ausländischen Kolleginnen und Kollegen. Dies bedeutet: Sie<br />
müssen sich unter erschwerten Rahmenbedingungen in ein ihnen unbekanntes<br />
Team integrieren und haben <strong>–</strong> anders als im Inlandspraktikum <strong>–</strong> nicht die Möglichkeit,<br />
nach der Arbeitszeit in ihre gewohnte Umgebung zurückzukehren.<br />
Dadurch besteht im Auslandspraktikum vermutlich ein stärkeres Gefühl der<br />
gegenseitigen Abhängigkeit. Aus der Gruppe der Jugendlichen oder dem Team<br />
am Praktikumsplatz ausgeschlossen zu werden, bedeutet <strong>für</strong> die Jugendlichen,<br />
dass sie <strong>für</strong> die (verbleibende) Dauer des Auslandspraktikums sehr auf sich alleine<br />
gestellt sind. Dies scheinen die Jugendlichen vermeiden zu wollen, wo<strong>für</strong><br />
sie besondere Anstrengungen unternehmen. Dass die Jugendlichen diesbezüglich<br />
erfolgreich sein konnten, zeigen folgende Erlebnisbeschreibungen:<br />
21 Anhand des T-Tests auf Mittelwertsunterschiede konnte <strong>für</strong> das Item „Zuverlässigkeit“ allerdings<br />
keine Signifikanz nachgewiesen werden.<br />
22 Anhand des T-Tests auf Mittelwertsunterschiede konnte <strong>für</strong> das Item „Durchhaltevermögen“ allerdings<br />
keine Signifikanz nachgewiesen werden.<br />
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