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Download als pdf, 1,5 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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2. Motivation<br />

neu, ebenso die Umgebung. Dadurch kann es zu einem oft zu großen „extraneous cognitive<br />

load“ kommen, sodass die Besucher „desorientiert sind und unbehagliche Gefühle entwickeln“<br />

(Guderian 2006, S. 17). Bei Schülern führt dies dazu, dass sie „schlechtere Leistungen<br />

erbringen“ (ebd.).<br />

Untersuchungen von Falk et al. zeigten, dass eine neue Umgebung negative Auswirkungen<br />

auf die kognitive Leistungsfähigkeit hat.<br />

Beispielsweise fielen die Ergebnisse in einem Wissenstest zu den während eines Ausflugs<br />

erlernbaren Inhalten im Vergleich zum Vortest bei Schülern ab, die einen Ausflug in eine völlig<br />

neue Umgebung machten. Bei den Schülern, denen die Umgebung bekannt war, wurde ein<br />

Wissenszuwachs festgestellt.<br />

Diesen Zusammenhang tauften sie „Novel Field-Trip Phenomenon“ (ebd., S. 17).<br />

Allerdings ist eine zu vertraute Umgebung ebenfalls mit negativen Auswirkungen auf die<br />

Leistungsfähigkeit verbunden (vgl. ebd., S. 19). In einer Studie beschäftigten sich Fünftklässler<br />

viel intensiver mit den ihnen gestellten Aufgaben, wenn sie diese nicht in Schulumgebung,<br />

sondern in einem Naturzentrum bearbeiten sollten. Bei <strong>Dr</strong>ittklässlern war es gerade anders<br />

herum, sie arbeiteten in der ihnen vertrauten Schulumgebung besser <strong>als</strong> im Naturzentrum.<br />

Dank der Entdeckung des „Novel Field-Trip Phenomenon“ wurde eine genauere Untersuchung<br />

der Vorteile einer Vor- und Nachbereitung von Ausflügen in außerschulische Lernorte<br />

angestoßen (vgl. ebd., S. 20).<br />

Auch Guderian befasste sich in seiner Untersuchung mit der Frage, welche Effekte eine Einbindung<br />

in den Unterricht haben kann.<br />

Dazu verglich er die zu fünf Messzeitpunkten erfassten Daten über das Interesse der Schüler.<br />

Bei der Versuchsgruppe wurde die „jeweilige Thematik bereits durch den Unterricht eingeführt<br />

und später fortgesetzt“ (ebd., S. 94), die Kontrollgruppe bearbeitete das gleiche Themenfeld,<br />

jedoch ohne Einbindung in den Unterricht.<br />

Das Interesse wurde mittels Fragebögen erfasst. In einer fünfstufigen Skala wurden durch die<br />

Schüler Aussagen wie beispielsweise „Dass wir im UniLab Experimente durchgeführt haben,<br />

ist mir persönlich wichtig.“ (ebd., S. 187) bewertet.<br />

Er fand Hinweise, dass sich durch eine Vor- und Nachbereitung im Unterricht die für eine<br />

längerfristige Interessenänderung notwendige „Hold-Komponente“ ergeben kann (vgl. ebd. S.<br />

153). Besonders bei der epistemischen Komponente des Interesses, <strong>als</strong>o dem Wunsch, mehr<br />

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