Download als pdf, 1,5 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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4. Kurzevaluation<br />
die Beantwortung soll direkt aus den Beobachtungen hervorgehen können. Wie oben bereits<br />
erwähnt, soll festgestellt werden, ob eine Kommunikation über physikalische Sachverhalte<br />
stattfindet, ob die Kinder aktuelles Interesse zeigen und ob die motivationsfördernden Faktoren<br />
Selbstbestimmtheit, Erleben von Kompetenz und soziale Eingebundenheit wie erwartet<br />
gegeben sind. Ebenso soll beobachtet werden, ob die Stationen und die Texte an den Stationen<br />
attraktiv und für die Kinder verständlich sind.<br />
Leider bleiben die Schwächen des Beobachtungsbogens bezüglich Durchführungsobjektivität<br />
und Validität dennoch bestehen. Die Durchführungsobjektivität ist hier besonders fraglich, da<br />
der Beobachter gleichzeitig der Konstrukteur der Stationen ist, und die Beobachtung daher<br />
nicht unvoreingenommen durchführen kann.<br />
Die Beobachtungen wurden fast zwei Wochen lang täglich in der ersten großen Pause durchgeführt.<br />
Da die Schüler der Grundschule Reichenberg sich in den Pausen normalerweise nicht<br />
im Schulgebäude aufhalten dürfen, bekamen jeden Tag verschiedene Schüler die besondere<br />
Erlaubnis, drinnen bleiben und an den Stationen experimentieren zu dürfen. Es wurde versucht,<br />
die Beobachtungen auf wenige Stationen zu beschränken, um zu diesen Stationen viele<br />
Beobachtungen durchführen zu können.<br />
Das Ausfüllen der Bögen erfolgte offen, die Schüler wussten <strong>als</strong>o, dass sie beobachtet werden.<br />
Da den Schülern aber nicht bekannt war, was genau beobachtet wurde und was das „erwünschte<br />
Verhalten“ war, konnte es nicht zu einem „Meerschweincheneffekt“ (Lukesch<br />
1998, S. 132) kommen, bei dem die Beobachtung dadurch verfälscht wird, dass die Versuchspersonen<br />
versuchen, das gewünschte und nicht ihr natürliches Verhalten zu zeigen.<br />
Auch konnten die Schüler während der Beobachtungen Kontakt zum Beobachter aufnehmen,<br />
Fragen zu den Stationen stellen oder ihre Erkenntnisse mitteilen. Die Beobachtung war <strong>als</strong>o<br />
zeitweise eher teilnehmend <strong>als</strong> außenstehend.<br />
4.1.2. Lehrerbefragung<br />
In Ermangelung eines für die Fragestellung passenden, bereits erprobten Fragebogens wurde<br />
ein eigener erstellt. Die ordnungsgemäße Entwicklung eines Fragebogens, in dem die inhaltlich<br />
wichtigen Fragen methodisch richtig gestellt werden, ist „eine außerordentlich komplizierte<br />
Angelegenheit“ (Porst 2008, S. 12). Daher sei vorweg gesagt, dass diese hier zwar nach<br />
besten Wissen durchgeführt wurde, der Fragebogen aufgrund mangelnder Erfahrung und zeitlicher<br />
Beschränkung jedoch wissenschaftlichen Gütekriterien nicht standhält.<br />
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