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Download als pdf, 1,5 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm

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2. Motivation<br />

Reale Situation bezüglich der Einbindung in den Unterricht<br />

Bereits mehrere Forschungsarbeiten haben darauf hingewiesen, dass das Einbinden von Besuchen<br />

außerschulischer Lernorte in den Unterricht sinnvoll ist, auch weil so die Ausbildung<br />

von Fehlvorstellungen vermieden werden kann (vgl. ebd. S. 37).<br />

Diese Einbindung findet in der Realität aber leider kaum statt, wie verschiedene Untersuchungen<br />

zeigen: Griffin et al. fanden, dass „tatsächlich nur sehr wenige Schulklassen auf einen<br />

Besuch in einem Museum vorbereitet werden“ (Guderian 2006, S. 37), ebenso fand eine<br />

Nachbereitung trotz guter Absichten nur selten statt.<br />

Nach Kisiel halten nur 23% der von ihm untersuchten Lehrkräfte es für nötig, dass auch die<br />

Schüler einen Zusammenhang zwischen Unterricht und Besuch im außerschulischen Lernort<br />

erkennen können (vgl. ebd.).<br />

Gründe, warum eine Einbindung so selten stattfindet gibt es viele.<br />

Zum Einen ist sicherlich die geringe fachliche Kompetenz der Lehrkräfte Schuld. Dies liegt<br />

daran, dass die Lehrer z.B. der Grundschule „für naturwissenschaftliche Inhalte schlichtweg<br />

nicht ausgebildet wurden“ (ebd., S. 38), sie <strong>als</strong>o fachfremd unterrichten müssen.<br />

Von der Pädagogischen Hochschule Freiburg wurde eine Fragebogenuntersuchung an Grundschulen<br />

im Regierungspräsidium Freiburg durchgeführt (vgl. Bröll/Friedrich/Oetken 2008, S.<br />

260 f.). In Physik und Chemie schätzten nur 21,4% bzw. 17,4% ihre Kenntnisse <strong>als</strong> gut/sehr<br />

gut ein, obwohl beispielsweise 40,9% angeben, Physik studiert zu haben.<br />

Die Situation dürfte in anderen Bundesländern noch dramatischer sein, beispielsweise studiert<br />

in Würzburg aktuell im Sommersemester 2008 nur eine Studentin des Lehramts an Grundschulen<br />

mit Hauptfach Physik und es gibt im Bereich Sachunterrichtsdidaktik nur ein einziges<br />

Seminar mit physikalischem Schwerpunkt.<br />

Die Lehrer sind häufig einfach „nicht dazu imstande, Besuche ohne Hilfe adäquat vor- und<br />

nachzubereiten“ (Guderian 2006, S. 38).<br />

Auch sind die Lehrkräfte oft „mit dem zu besuchenden außerschulischen Lernort nicht bekannt“<br />

(ebd.) und nicht gewillt, ihn in ihrer Freizeit vorher zu besuchen. Dies erschwert vor<br />

allem die Vorbereitung des Ausflugs. Auch stellen viele außerschulische Lernorte den Lehrern<br />

„keine Materialien und Handreichungen zur Vor- bzw. Nachbereitung zur Verfügung“<br />

(ebd., S. 39).<br />

Zum Anderen erschweren organisatorische Gegebenheiten sowohl den Besuch <strong>als</strong> auch die<br />

Einbindung.<br />

Hinderlich für die Exkursion selbst sind beispielsweise „die zeitliche Belastung“ (Klaes 2008,<br />

S. 263) und „finanzielle Probleme“ (ebd.). Selbst ohne Einbindung in den Unterricht muss die<br />

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