Download als pdf, 1,5 MB - Prof. Dr. Thomas Wilhelm
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1. Einleitung<br />
1. Einleitung<br />
„Physik ist überall“ (Miericke 2004, S. 28) – nur nicht im Sachunterricht der Grundschule.<br />
Zumindest nicht explizit, und schon gar nicht mit Experimenten begreifbar gemacht. So traurig<br />
dies auch klingen mag, ist es doch Realität in den meisten Klassenzimmern.<br />
Dass Kinder im Grundschulalter äußerst gerne physikalische Experimente durchführen und<br />
sehr an physikalischen Phänomenen interessiert sind, ist jedem klar, der sie einmal dabei beobachtet<br />
hat, wie sie begeistert ein solches Phänomen erforschen. Dennoch sind physikalische<br />
Versuche im Unterricht der Grundschule äußerst selten.<br />
Um dem entgegenzuwirken wurden dreizehn Experimentierstationen entwickelt, an denen<br />
Schüler selbstständig experimentieren können. Sie wurden im Rahmen dieser Arbeit angefertigt<br />
und in der Grundschule Reichenberg aufgestellt, um sie dort zu erproben.<br />
Die Vermittlung physikalischer Inhalte und Methoden in der Grundschule ist in der Physikdidaktik<br />
ein hoch aktuelles und sehr interessantes Thema. Dieses wird durch die Experimentierstationen<br />
einmal auf eine andere Art angegangen, die versucht, die Vorteile von außerschulischen<br />
Lernorten, wie z.B. Schülerlaboren, mit den Vorteilen von Unterricht im Klassenzimmer<br />
zu vereinen.<br />
Sowohl in der Physikdidaktik, der Sachunterrichtsdidaktik, der Entwicklungspsychologie <strong>als</strong><br />
auch der Neurobiologie wurde und wird untersucht, ob, warum und wie Physik bei jungen<br />
Kindern bereits sinnvoll ist. Auf einige dabei gewonnene Erkenntnisse geht das Kapitel „2.<br />
Motivation“ ein. Dort wird zunächst geklärt, warum in der Grundschule überhaupt experimentiert<br />
werden sollte, indem entwicklungspsychologische Grundlagen beleuchtet und sachunterrichtsdidaktische<br />
Überlegungen dargestellt werden. Dann werden Studien zu außerschulischen<br />
Lernorten beschrieben, anhand derer deutlich wird, dass besonders die feste Installation von<br />
Experimentierstationen in der Schule Erfolg versprechend ist, da sie die meisten langfristigen<br />
Effekte bei den Schülern bewirkt. Auch die vielfältigen Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten<br />
der Stationen werden aufgezeigt.<br />
In Kapitel 3 werden <strong>als</strong> Schlussfolgerung aus den zuvor vorgestellten Studien die mit den<br />
Stationen verfolgten Ziele erläutert. Außerdem werden bedeutsame Schritte und leitende I-<br />
deen der Planung und des Baus beschrieben. Sehr wichtig sind dabei ein Bezug zum Lehrplan<br />
und die Entwicklung von Arbeitsblättern und einem Lehrerhandbuch, damit der Einsatz im<br />
Unterricht möglichst reibungslos erfolgen kann. Anschließend werden die einzelnen Stationen<br />
kurz beschrieben.<br />
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