Tag des offenen Denkmals 2013 - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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Tübingen<br />
Archäologische Ausgrabung in der<br />
Sülchenkirche<br />
In der spätgotischen Sülchenkirche werden seit dem 19.<br />
Jahrhundert die Bischöfe der Diözese Rottenburg-Stuttgart<br />
bestattet. Die geplante Sanierung und Erweiterung ihrer<br />
Gruft gab 2012 Anlass zu einer Ausgrabung im Chor der<br />
Kirche. Dabei wurden erwartungsgemäß archäologische<br />
Relikte von romanischen und älteren Vorgängerbauten sowie<br />
dazugehörige Bestattungen angetroffen.<br />
Unerwartet war allerdings die hohe Qualität <strong>des</strong> vorromanischen<br />
Kirchenbaus. Dabei handelt es sich um eine große<br />
Kirche mit Dreiapsidenchor, wie sie in dieser Zeit in Südwestdeutschland<br />
bisher unbekannt war; vergleichbar sind<br />
vor allem karolingerzeitliche Kirchenbauten aus Graubünden<br />
(Müstair, Mistail).<br />
Die Bedeutung dieser Kirche muss in unmittelbarem Zusammenhang<br />
mit der Siedlung Sülchen in dieser Zeit gesehen<br />
werden, dem Verwaltungszentrum <strong>des</strong> Sülchgaus und Grafensitz.<br />
Obwohl diese nach Gründung der Stadt Rottenburg<br />
im Verlauf <strong>des</strong> 13. und frühen 14. Jahrhunderts aufgegeben<br />
wurde, blieb die Sülchenkirche bis ca. 1480 Pfarrkirche.<br />
Dann erst wurden die Pfarrrechte und das ursprüngliche<br />
St-Martins-Patrozinium auf den heutigen Dom übertragen.<br />
Rottenburg<br />
am Neckar<br />
Sülchen 1<br />
Sülchenkirche<br />
Führungen<br />
10:00 Uhr, 11:00 Uhr, 13:00<br />
Uhr, 14:00 und 15:00 Uhr<br />
Treffpunkt<br />
am Bauzaun vor dem<br />
Haupteingang<br />
Max. 25 Personen pro<br />
Führung<br />
Dauer ca. 45 Minuten<br />
Aus Sicherheitsgründen ist<br />
eine Besichtigung außerhalb<br />
der Führungen nicht möglich.<br />
Kontakt<br />
Regierungspräsidium<br />
Tübingen – Referat 26<br />
Dr. Beate Schmid<br />
( 07071 - 7572449<br />
beate.schmid@rpt.bwl.de<br />
Um die bedeutendsten archäologischen Befunde erhalten zu<br />
können, erfolgte eine Umplanung der Grufterweiterung, die<br />
seit Januar <strong>2013</strong> weitere archäologische Untersuchungen in<br />
der Kirche zur Folge hat. Als Konsequenz steht die Sülchenkirche<br />
für längere Zeit nicht mehr als Friedhofskapelle zur<br />
Verfügung. In Führungen zum <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong><br />
wird die Öffentlichkeit über den Stand der Arbeiten und<br />
über die neuesten Grabungsergebnisse informiert.<br />
Kooperationspartner ist die Katholische Kirchengemeinde<br />
St. Martin Rottenburg, vertreten durch den Dompfarrer<br />
Monsignore Harald Kiebler.<br />
Links mitte: Rottenburg a. N., Sülchenkirche<br />
Links oben: Archäologische Ausgrabung im Chor der Kirche mit<br />
freigelegter vorromanischer Mittelapsis.<br />
Links unten: Bestattung an der Nordwand <strong>des</strong> gotischen Kirchenbaus.<br />
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