Tag des offenen Denkmals 2013 - Denkmalpflege Baden-Württemberg
Tag des offenen Denkmals 2013 - Denkmalpflege Baden-Württemberg
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Grußwort<br />
Grußwort von Staatssekretär Rust<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Menschen fühlen sich neben anderen, persönlichen Beziehungen auch durch eine gemeinsam<br />
empfundene Geschichte miteinander verbunden. Die gemeinschaftsstiftende Erinnerung umfasst<br />
zunächst die kleinste gesellschaftliche Einheit, die Familie. Es gibt aber auch Gemeinschaftsstiften<strong>des</strong><br />
auf regionaler, nationaler, europäischer oder gar internationaler Ebene.<br />
Damit sind wir bei den Begriffen „Denkmal“ oder „Kulturdenkmal“. Denkmale sind einerseits<br />
Zeugnisse unserer Geschichte, andererseits stärken sie das kulturelle Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Menschen in Gegenwart und Zukunft. Der Erhalt von archäologischen, bau lichen<br />
und künstlerischen Denkmalen als Gedächtniswerte einer Gemeinschaft hat <strong>des</strong>halb für die<br />
Lan<strong>des</strong>regierung von <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> einen sehr hohen Rang.<br />
Das Motto <strong>des</strong> diesjährigen <strong>Tag</strong>s <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> „Jenseits <strong>des</strong> Guten und Schönen: Unbequeme<br />
Denkmale?“ wird solche Denkmale in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, die sich<br />
aus den unterschiedlichsten Gründen dem Blick entziehen können oder die nicht positiv besetzt<br />
sind. Denkmale können aus verschiedenen Anlässen als „unbequem“ wahrgenommen werden.<br />
Zumeist ist diese Wahrnehmung mit der vergangenen Nutzung oder Bauzeit von Gebäuden<br />
verbunden. Hierzu zählen Bauten, die von der Verfolgung von Menschen während der NS-Zeit<br />
berichten, aber auch „normale“ Gefängnisse, in denen Straftäter einen Teil ihrer Lebenszeit zu<br />
opfern hatten. Auch die lange Suche nach neuen Nutzungsmöglichkeiten kann einem Baudenkmal<br />
das Attribut der „Unbequemlichkeit“ verleihen. Als Beispiele seien die badische Heil- und<br />
Pflegeanstalt in Achern oder die Baumwollspinnerei in Schwäbisch Hall genannt. Hinzu kommt,<br />
dass der Eindruck <strong>des</strong> „Schönen“ ein wandelbarer und dem Zeitgeschmack unterworfener Begriff<br />
ist. Was in der Vergangenheit als schön galt, kann heute durchaus als unbequem gelten. Die<br />
Eigenschaft als „Kulturdenkmal“ für ein Gebäude geht damit aber nicht verloren. Bei einigen<br />
der Führungen wird dieser Problematik nachgegangen werden.<br />
Die Auswahl der Veranstaltungen ist ein Beleg für den Facettenreichtum auch bei „unbequemen<br />
Denkmalen“ hier bei uns im Land. Den Besuchern wird die Gelegenheit geboten, sich Denkmalen<br />
der unterschiedlichsten Gattung unter diesem Aspekt zu nähern sowie im Dialog mit<br />
<strong>Denkmalpflege</strong>rinnen und <strong>Denkmalpflege</strong>rn den Fragestellungen um Notwendigkeit <strong>des</strong><br />
Erhalts, um nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten und die Bedeutung <strong>des</strong> Kulturdenkmals als<br />
historischem Wert nachzugehen. Dem enormen Engagement einer Vielzahl von ehrenamtlichen<br />
Helfern, den Eigentümern der Denkmale, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der <strong>Denkmalpflege</strong><br />
und vielen engagierten Persönlichkeiten aus Städten und Gemeinden, Stiftungen, Vereinen<br />
und Verbänden ist es zu verdanken, dass sich am <strong>Tag</strong> <strong>des</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Denkmals</strong> <strong>2013</strong> eine<br />
große Zahl an meist unzugäng lichen Denkmalen den Besuchern öffnet.<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, mithilfe der Broschüre ausgewählte Denkmale in Ihrer näheren<br />
oder ferneren Umgebung zu erforschen. Sie gehen damit Ihrer persönlichen und unserer<br />
gemeinsamen Geschichte auf den Grund.<br />
Ich lade Sie dazu herzlich ein.<br />
Ingo Rust MdL<br />
Staatssekretär<br />
Ministerium für Finanzen und Wirtschaft<br />
Oberste <strong>Denkmals</strong>chutzbehörde<br />
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