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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die ältesten Münzen Ostsachsens. 125<br />

Den frühesten sicheren Beleg für eine ostsächsische Prägung<br />

haben wir in der Urkunde Ottos I. vom 28. März 942, mittels deren<br />

er dem Moritzkloster zu Magdeburg den Ertrag aus Zoll und Münze<br />

daselbst verleiht (Mon. Germ. H. dipl. I, Nr. 46). Es hat also damals<br />

bereits eine königliche Münze in Magdeburg bestanden, und wenn<br />

wir uns nach deren Erzeugnissen umsehen, so finden wir keine<br />

andren als die sogenannten Wendenpfennige (Dbg. Taf. 59, Nr. 1325<br />

bis 1329, Taf. 96, Nr. 1802, 1803, Taf. 110, Nr. 1970, 1325 a,<br />

1325 b, 1329 a), welche den XPISTUNA RELIGIO Denaren<br />

Ludwigs des Frommen oder den diesen folgenden Mainzer Münzen<br />

der letzten Karolinger sowie Heinrichs und Ottos I. nachgeahmt, deren<br />

viersäuligen Tempel und Kreuz, aber statt der Umschriften Striche<br />

und Eingel zeigen ; solche müssen in Magdeburg geschlagen sein,<br />

sonst wäre ja diese ganze Mtinzverleihung ohne Inhalt. Menadier<br />

zwar verlegt (BM. 1182, DM. I, 197, III, Vorwort IX) ihre Geburtsstätte<br />

nach Merseburg, macht aber dafür nichts geltend, als daß<br />

König Heinrich I. diesen alten Ort bevorzugt habe und ferner, daß<br />

in Naumburg Bischof Eberhard (1046 bis 1078) Münzen nach Art<br />

dieser wendischen gesehlagen habe.<br />

Es ist aber doch selbstverständlich,<br />

daß die ein Jahrhundert spätere Prägung in Naumburg nichts<br />

beweist für eine ebensoviel ältere in Merseburg, und dies um so<br />

weniger, als wir von Merseburg Münzen des Bischofs Bruno (1020<br />

bis 1036) besitzen (Dbg. Taf. 26, Nr. 603 bis 605), welche nichts<br />

von der Art der Wendenpfennige an sich haben, während dies umgekehrt<br />

bei inschriftlich gesicherten Magdeburgern der Fall ist. Es sind<br />

dies zunächst die seltenen Pfennige Dbg. I, Nr. 640 und II, Taf. 76,<br />

Nr, 1574 (hier Taf. II, Nr. 7, 8), welche mit den herkömmlichen, die<br />

Umschrift vertretenden Strichen und Ringeln auf der Kreuzseite,<br />

aber mit OTTO in den Kreuzeswinkeln und dem Stadtnamen auf<br />

der Kirchenseite den Übergang zu den ganzen und halben Pfennigen<br />

Dbg. Taf. 28, Nr. 639 bis 641, bilden (hier Taf. II, Nr. 9 bis 11),<br />

die sich ganz von den früheren Eigentümlichkeiten losgelöst zeigen und<br />

auf beiden Seiten mit vollständigen Umschriften versehen sind. Letztere<br />

ihrerseits werden, und zwar schon unter Otto III.,<br />

wie der Fund von<br />

Kl. Roscharden (Z. f. Num. XV, 283, Nr. 15) dartut, abgelöst von<br />

Geprägen mit dem Stadtnamen und in nomine Dei amen (Dbg.<br />

Taf. 28, Nr. 643, 644, hier Taf. II, Nr. 12, 13), welche zahlreiche.

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