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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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30 H. Willbrs:<br />

stark ausgesetzt war. Die Funde deuten mit großer Entschiedenheit<br />

darauf,<br />

daß eben Tarquinii der Fabrikationsort für diese Barren<br />

gewesen ist. Wie sehr sich diese Barren in Technik und Bildern<br />

vom etruskischen Schwerkupfer entfernen, braucht nicht weiter dargelegt<br />

zu werden. Ganz anders steht es in dieser Beziehung um die<br />

kampanischen Barren mit MUnzbildern, die auf das engste mit<br />

einigen Schwerkupferreihen zusammenfallen und darum auch nicht<br />

von ihnen zu trennen sind.<br />

Für Emissionen der Gemeinde Tarquinii<br />

kann ich indes die Barren mit Mondsicheln und Gewichtsmarken<br />

nicht halten. Denn da diese, wie die erhaltenen zerstückelten Exemplare<br />

ausweisen, im Verkehre genau wie Rohkupfer behandelt<br />

wurden, so wären die Herstelhmgskosten, falls sie eine Gemeinde<br />

getragen hätte, so gut wie zwecklos gewesen. Wenn der römische<br />

Staat in Kampanien Barren gießen ließ, so geschah dies zu dem<br />

Zwecke, um Kupferzahlungen im Großverkehr zu erleichtern. Solche<br />

Gesichtspunkte können natürlich für das kleine Tarquinii nicht in<br />

Betracht gekommen sein. Wir müssen vielmehr annehmen, daß die<br />

in Tarquinii hergestellten Barren der privaten Industrie zuzuschreiben<br />

sind, die eben bei der Raffmierung und Ausformung des<br />

Rohmaterials ihre Rechnung fand. Eine Gemeinde konnte ähnliche<br />

Ausgaben nur machen, wenn es sich um Herstellung von Münzen<br />

handelte, die ja den Bürgern ganz andere Vorteile boten als dieses<br />

Rohkupfer in Barrenform, das trotz aller Gewichtsmarken die Wage<br />

nicht entbehrlich machte. Da die BaiTcn mit Mondsicheln nach Gewicht<br />

und Technik auf das engste mit der zuletzt behandelten Gruppe<br />

zusammengehören, so sind sie offenbar ebenfalls in Tarquinii hergestellt,<br />

das ja auch für sie der Hauptfundoii ist. Auf Grund der<br />

Bilder lassen sie sich nicht lokalisieren, denn Mondsicheln und Sterne<br />

sind als Münzbilder im Altertum viel zu häufig, um bestimmte<br />

Anhaltspunkte zu bieten. In Etrurien finden wir sie sonst besonders<br />

oft auf dem geprägten Kupfer von Populonia.

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