Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Italische UronzeLarren aus der letzten Zelt des Rolikupfergeldes.<br />
^^<br />
Seitenränder setzen im stumpfen Winkel ab, so daß der Querschnitt<br />
so aussieht: < ><br />
bei den folgenden Barrengruppen.<br />
Diese Gestaltung des Randes finden wir auch<br />
Die beiden Hälften der Gußform<br />
schlössen stets fest mit den Rändern aufeinander, so daß nur eine<br />
schwache Gußnaht entstehen konnte.<br />
Beide Seiten des Barrens sind<br />
mit demselben Muster verziert. Wollen wir dies Ornament auf eine<br />
Naturfonn zurückführen, so kann nur die Wirbelsäule des Fisches mit<br />
ihren Rippen in Betracht kommen, wie bereits Annibale Olivieri betont<br />
hat. ^) Der Modellformer hatte aber offenbar gar nicht die Absicht, die<br />
natürliche Form wiederzugeben; er behandelte vielmehr das ganz<br />
passend gewählte Motiv so, daß es das Rechteck der Barrenfläche<br />
gut ausfüllte und ein charakteristisches Ornament abgab. Oft wurden<br />
auch, wie Abbildung 29 zeigt, auf der Wirbelsäule zwischen den<br />
Ansatzstellen der einzelnen Rippeupaarc näpfchenförmige Vertiefungen<br />
ausgespart, in denen wir verschönernde Zutaten zu sehen haben.<br />
Über den Fundort des Barrens ist nichts bekannt. Das Britische<br />
Museum hat ihn 1867 von dem jetzt in Mailand ansässigen Antiquitätenhändler<br />
G. Sambon erworben. Aber einen sehr wertvollen<br />
Anhaltspunkt bietet die Einstempelung auf der einen Seite unseres<br />
Fragments. Hier ist nämlich der etruskische Buchstabe 3 eingeschlagen,<br />
der in der üblichen Weise rückläufig gestellt ist. Auf den<br />
Radserien des etruskischen Schwerkupfers kommt nun derselbe<br />
Buchstabe vor und zwar teils wie hier nach dem Gusse eingeschlagen,<br />
teils bereits in der Form erhaben modelliert. Wie wir sehen werden,<br />
sind diese Radserien in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts im<br />
inneren Etrurien hergestellt. Ob Clusium das größte Anrecht auf<br />
diese Münzen hat oder ob auch Perusia, Cortona und Arretium in<br />
Frage kommen, wird später zu untersuchen sein. Jedenfalls ist der<br />
Barren in der genannten Gegend abgestempelt, also höchst wahrscheinlich<br />
auch hergestellt. Von der Bedeutung des eingeschlagenen<br />
Buchstabens läßt sich nur sagen, daß er nicht den Anfang eines<br />
Stadtnamens darstellt und auch für das Gewicht des Barrens bedeutungslos<br />
sein muß, da dieser ja jederzeit weiter zerstückelt<br />
werden konnte. Nur Heimat und Ursprungszeit des Barrens ergibt<br />
1) Della Fomlazione di Fesaro (1757) S. 28. Garrucci dachte an ein<br />
Palmblatt (S, 12). Aber eine so unnatürliche Darstellung des Palmblattes darf<br />
man auch dem ungeschicktesten antiken Modellfonncr nicht zutrauen.