Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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P<br />
C<br />
P<br />
Die ßeichsmünzstätte in Serdica. 39<br />
P, Sl, Pll, I und II vom Herrn Oberstleutnant Voetter uns vorgeführten<br />
Gallienusmlinzen nach Stil und Charakter zweifellos der Münzstätte<br />
Siscia angehören, wie dies durch die zusammenhängenden Suiten<br />
der Spezialisten für die Münzen von Claudius IL, Aurelian, Tacitus<br />
und Probus schon langeher sichergestellt ist, so darf vielleicht angenommen<br />
werden, daß die Sigle S<br />
|<br />
als Siscia Pannoniae zu<br />
lesen sei; ich werde im weiteren Verlaufe die Gründe darlegen,<br />
welche diese Annahme zu unterstützen scheinen. Schon die Teilung<br />
der Buchstaben S<br />
| statt deren Nebeneinanderstellung, wie dies<br />
bei AR für Arles, AQ für Aquileja, TR für Treviri etc.<br />
im allgemeinen<br />
der Fall ist, scheint auf zwei Worte zu weisen; es ist auch, wie wir<br />
gesehen haben, jeder der beiden Offizinen ein Buchstabe der Sigle<br />
SP zugewiesen worden. Es könnte die Einwendung erhoben werden,<br />
daß es nicht üblich gewesen sei, eine Sigle zu teilen und jeder<br />
Offizin einen Teil davon zuzuweisen. Ich verweise in dieser<br />
Beziehung auf den vortrefflichen Aufsatz meines verstorbenen<br />
Freundes Herrn Josef v. Kolb: „Enträtselte Siglen etc." im IV. Bande<br />
der <strong>Numismatische</strong>n <strong>Zeitschrift</strong>, wo bei den Münzen des ^ Conservator<br />
augg. von Diocletian und Maximianus I. die Worte lOBI und<br />
HPKOYAI in griechischer Schreibweise als Siglen für die Münzen in<br />
je drei Silben:<br />
1. Offizin XXIA-r XXIAHP-<br />
2. „ XXIB 0- XXIB KOY-<br />
3. „ xxir-Bi- xxir-Aizerlegt,<br />
auf drei Offizinen verteilt wurden, wo also jeder Offizin<br />
ein Buchstabe oder eine Silbe der Sigle zugewiesen wurde. Ebenso<br />
wie man es für notwendig gefunden hatte, gelegentlich der Übersiedlung<br />
der Münzstätte von Serdica nach Cyzicus die dortselbst<br />
fortgesetzte Prägung durch ^ auf<br />
I<br />
den Münzen zu kennzeichnen,<br />
ebenso mag auch bei Siscia ein triftiger Grund vorgelegen haben,<br />
die daselbst geprägten Münzen ausnahmsweise mit der Sigle S P<br />
|<br />
zu versehen.<br />
Die Münzstätte in Siscia war nach den bisher bekannt gewordenen<br />
Münzen jedenfalls früher in Tätigkeit als jene in Serdica.<br />
darauf Serdica zu prägen begann und anfangs<br />
Als<br />
die Punktsignierung<br />
noch nicht führte, hat man, wahrscheinlich weil die Namen beider<br />
Prägestätten mit S begannen, ein Kennzeichen zwischen ihnen