Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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)<br />
Die ältesten Münzen Ostsachsens. 127<br />
1^ Athalhet Holzkirche; 2. ebenso, aber ohne amen, und fast immer<br />
mit ODDO statt OTTO, 3. ebenso, aber statt der Kirche der Kopf des<br />
Königs mit Otto Adelheida oder Otto rex Adelheida,<br />
höchst selten<br />
bloß Adelheida, 4. di gra rex Köuigskopf 1^ Atealhet Holzkirche<br />
zwischen zwei Kreuzstäben (nur als Hälbling bekannt. Dbg. Taf. 93,<br />
Nr. 1735).<br />
Diese letzte Art und, wie bemerkt, auch der Pfennig mit<br />
Adelheida allein um den Kopf sind von äußerster Seltenheit, aber<br />
auch die übrigen Bildnismtinzen sowie die Kirchenpfennige mit amen<br />
(Klasse 1) sind nicht eben häufig, dergestalt, daß, wie ich (Dbg. 842<br />
festgestellt habe, etwa 130 der Kirchenpfennige ohne amen auf einen<br />
Kopfpfennig kommen, erstere aber, die Kirchenpfennige ohne amen,<br />
sind durch ihre unglaubliche Häufigkeit bekannt, sie bilden, wie<br />
Menadier (DM. I, 151) sagt, die weit überwiegende Masse in sämtlichen<br />
deutschen MUnzschätzen, die vor der Mitte des 11. Jahrhunderts<br />
der Erde anvertraut sind. Dies ist dann auch der Grund, weshalb<br />
Mader (IV, 51), der doch die Bildnismünzen als unzweifelhafte<br />
Zeugen der von der Kaiserin Adelheid über ihren Enkel geführten<br />
Vormundschaft ansieht, sie nicht ebenso wertet, er ist der Meinung,<br />
für diese kurze Zeit (15. Juni 991 bis 995) seien sie zu zahlreich<br />
und daher weist er sie gleich allen anderen älteren Schriftstellern,<br />
Joachim, Lelewel und auch Köhne, Otto dem Großen zu. Daß dies<br />
unrichtig sei,<br />
hat zuerst Friedlaender bei Untersuchung des großen,<br />
nicht früher als 972 vergrabenen Fundes von Obrzycko vermutet,<br />
und eine eingehende Betrachtung läßt uns über die Richtigkeit dieser<br />
Vermutung keinen Zweifel,<br />
nur muß man freilich die Prägung nicht<br />
auf diese wenigen Jahre beschränkt denken, sondern sie vermöge des<br />
uns jetzt geläufig gewordenen Gesetzes der Erstarrung des Gepräges<br />
(type immobilis6) fortsetzen noch über die folgenden Jahrzehnte,<br />
mindestens bis<br />
1045. Dafür bieten sich mehrfache Beweisgründe.<br />
Es besteht nämlich jetzt allgemeines Einverständnis darüber,<br />
daß diese Münzen aus der Silberausbeute des Harzes geschlagen<br />
sind. *) Diese Silbergruben sind aber nicht schon unter Heinrich I.<br />
zum Abbau gelangt,<br />
wie auf Grund einer spätzeitigen Quelle einige<br />
Schriftsteller und ihnen folgend Menadier annehmen, sondern erst viel<br />
1) „Es ist zwar mehr als Vermutung, es kann vielmehr als gewiß erachtet<br />
werden, daß es die Schätze des Ranimelsberges sind, welche in den Otto-<br />
Adclheidspfennigen zur Ausmilnzung gelangt sind". (DM. I, 1G4.)