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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Die ältesten Münzen Ostsachsens. 135<br />

gen selbst neuer und neuester Vorbilder, ja dieser sogar vorzugsweise,<br />

hätten entstehen sollen; wenn diese bis 1002 geschlagen sind, so<br />

spricht dies doch keineswegs gegen Otto III., im Gegenteil sollte<br />

man bei einer Prägung, die schon unter Otto I. begonnen haben soll,<br />

schon frühere Nachbildungen als die vorhandenen erst dem Schluß<br />

des<br />

10. Jahrhunderts entsprungenen erwarten. Zwar weist Menadier<br />

diesen Einwand mit den Worten zurück, es sei entscheidend, daß<br />

in dem Gebiete der späteren Nachahmungen der Otto-Adelheidspfennige<br />

außer der Magdeburger und der 9G5 diesem Stifte überwiesenen<br />

Gittelder Münze uns überhaupt keine weitere bezeugt sei.<br />

Aber wie später in Böhmen oder Polen, so war doch für die Nachbildung<br />

eines später so vielfach nachgeahmten Gepräges schon lange<br />

vor Adelheids Regentschaft Raum nicht bloß in Böhmen, sondern auch<br />

in Nordhausen (seit 9G2),,in Bardowyk (seit 965), in Seligenstadt (seit<br />

974) und in Merseburg (seit 985). Und dennoch ist keine einzige<br />

vorhanden vor der Vormundschaftzeit, wogegen sie dann sogleich<br />

allerorten auftauchen. Auf alle Fälle aber sind von diesen Nachbildungen<br />

eine bedeutende Zahl auszuscheiden, die Menadier zu<br />

Unrecht als solche einschätzt, nämlich: 1. alle Magdeburger mit<br />

Ottos III. Namen, die das runde G und eine abweichende Kirche<br />

haben, womit denn auch die vorstehend erwähnten, erst in ihrem<br />

Gefolge auftretenden, mit IM HOMIKE DIU AMEH (Dbg. Taf. 28,<br />

Nr. G43, unsere Taf. II, Nr. 12 bis 14) fallen, 2. die des Grafen<br />

Eilhard mit bloßem OTTO REK um das Kreuz mit vier Kugeln (Dbg.<br />

Taf. 52, Nr, 1175),<br />

denn sie sind eben deswegen von den Adelheids<br />

unabhängig und daher wahrscheinlich älter als diese und die<br />

Nr. 1172, 1173 a. a. 0., da doch die Kirche allein nicht maßgebend<br />

ist, denn sie ist eben die Holzkirche, wie sie der Stempelschneider<br />

täglich vor Augen hatte, und findet sich ebenso in Mainz, Speier und<br />

Erfurt, 3. der Lubiker Denar des Sobieslaw mit vorwärtsgekehrtem<br />

Kopfe (Berliner Blätter für Münzkunde, Taf. II, 92, BM. 1163,<br />

DM. I, 176), dem doch einzig und allein das Kugelkreuz auf der<br />

völlig anders gestalteten Kirche, die sich auf einem Unterbau oder<br />

einem Felsen erhebt, den Adelheidsmttnzen nicht anzuschließen<br />

vermag. Es bleiben also nur übrig die Denare mit AMEH auf der<br />

Kirchenseite (Dbg. Taf. 52, Nr. 1171), vielleicht schon vor den<br />

Adelheids in Gandersheim geschlagen, die von Hildesheijm, Quedlin-

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