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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 201<br />

imter Friedrich II. (1740—1786) dauerte die schwache Tätigkeit der Königsberger<br />

Müuze au, ja sie hörte 1743 ganz auf und wurde erst 1750 wieder aufgenommen.<br />

Nun folgte eine Periode arger Zerrüttung des Geldwesens in<br />

Preußen, denn in der finanziellen Bedrängnis des Staates gi'iff der König zu dem<br />

bedenkUchen Mittel der Verringerung des inneren Wertes der Münzen und überließ<br />

dann sogar den Münzbetrieb einem Konsortium jüdischer „Münzentrepreneurs",<br />

welches nicht nur schlechtes Geld herstellte, sondern mit Bewilligung<br />

des Königs auch Tympfe mit sächsisch-polnischem Stempel nachprägte.<br />

Dem Unfuge wurde erst durch die Einführung des verbesserten Münzfußes im<br />

Jahre 1764 ein Ziel gesetzt. In die Zwischenzeit fällt die russische Okkupation<br />

der Provinz Preußen (1758— 1762), während welcher in Königsberg die Münzprägung<br />

unter russischem Stempel mit Bildnis und Namen der Kaiserin Elisabeth<br />

vor sich ging. Verfasser schaltet mehrere auf diese Ausprägung bezügliche<br />

Aktenstücke ein und beschreibt dann die in der Sammlung enthaltenen Tympfe,<br />

Gulden, Sechs-, Dreigi-öscher etc. mit russischem Gepräge. Nachdem die Russen<br />

das Land geräumt hatten, begann 1763 die Münze wieder königlich-preußisches<br />

Geld zu schlagen, welches in einer langen Reihe verschiedener Münzsorten<br />

bis zum Tode Friedrichs II. 1786 in dem vorliegenden Werke vorgefülirt<br />

ist. Es schließen sich dann die Münzen Friedrich Wilhelms II. (1786—1797) und<br />

Friedrich Wilhelms III. an, unter welch letzterem durch kgl. Reskript vom<br />

23. Juli 1802 der Münzbetrieb in Königsberg eingestellt wurde. Noch beschreibt<br />

der Verfasser die Münzen Westpreußens und Südpreußens und zum Schlüsse<br />

dieser die I*rovinz Preußen umfassenden I. Abteilung eine Anzahl nach dem<br />

Alphabete geordneter Personenmedaillen.<br />

Die II. Abteilung, die Münzen und Medaillen der Provinz Brandenbiu*g<br />

enthaltend, beginnt wieder mit Friedrich I., und einleitend mit der Vorführung<br />

der nach dem im Jahre 1690 angenommenen Leipziger Münzfuße geprägten<br />

Münzsorten, wobei Verfasser die nicht allgemein bekannte Tatsache mitteilt,<br />

daß die Ausprägung von Talern nach dem Leipziger Münzfuße nicht vorgesehen<br />

war, diese vielmehr nach wie vor nach dem alten Reichs-Schrot und<br />

Korn zu 14 Loth 4 Grän mit 8 Stück aus der rauhen, 9 Stück aus der feinen<br />

Mark hervorgingen. Münzgeschichtlich von großem Werte sind die der Regierungszeit<br />

Friedrichs II. gewidmeten Ausführungen, in welchen der Verfasser<br />

drei Perioden unterscheidet und eingehend erläutert, nämlich : die erste Periode<br />

von 1740— 1750 mit den in Berlin geprägten Münzen, die zweite von 1750— 1764<br />

mit den Münzen des Graumannschen 14 Taler-Fußes und jenen, die während der<br />

Verpachtung der Münzhäuser an ein Konsortium geprägt wurden, endlich die<br />

dritte 1764—1786 in welcher wieder geordnete Münzverhältnisse herrschten. In<br />

die letzte Periode fällt die Prägung der Albertustaler für den Handel mit den<br />

Ostseeprovinzen und der Levantotaler für den Handel mit dem Orient in den<br />

Jahren 176

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