Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Die Kitesten Münzen Ostsachsens. 141<br />
doch deutlich genug gegen Magdeburg als Geburtsstätte der Adelheids.<br />
Den Umstand, daß die Magdeburger stets die Namenform<br />
OTTO, die Adelheids dagegen meist ODDO haben, auch daß jenen<br />
das runde € der Adelheids fremd ist, will ich gar nicht einmal<br />
betonen.<br />
Ist aber somit Magdeburg als Münzstätte der Adelheids ausgeschlossen,<br />
so ist damit auch, selbst unter Zugrundelegung der<br />
Menadierschen Ansicht, Otto I. als ihr Urheber ausgeschlossen. Denn<br />
Menadier geht davon aus, daß derselbe sie damals zuerst zu Ehren<br />
seiner jungen Gemahlin Adelheid habe schlagen lassen, als er mit<br />
derselben, gewissermaßen der Erbin Italiens, im April 952 seinen<br />
feierlichen Einzug in seine Lieblingsstadt Magdeburg gehalten habe.<br />
Und er bescheidet sich selbst, daß ein anderer Ort, wo dieser König<br />
die fraglichen Münzen habe schlagen lassen können,<br />
nicht zu finden<br />
ist. Nun, dann muß man eben den Gedanken aufgeben, in diesem<br />
Otto I. dennoch den Münzherrn zu sehen, und muß es um so mehr,<br />
als die Annahme einer massenhaften Prägung in dieser FrUhzeit, die<br />
zu einer Erstarrung des Gepräges hätte führen können und deren<br />
notwendige Voraussetzung bildet, allen Tatsachen ins Gesicht<br />
schlägt, und vor dem letzten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts (oder<br />
etwa Ottos III. Thronbesteigung?) in unseren Funden wohl Wenden-,<br />
aber keine Adelheidsmünzen nachzuweisen sind.<br />
Eine Stütze für seine Ansicht sucht Menadier auch in dem<br />
ITAL, das auf einer seltenen Abart des Kirchenpfennigs in ganz<br />
kleinen Buchstaben in den Kreuzeswinkeln unter dem ODDO erscheint<br />
(Dbg. Taf. 52, Nr. 1168), indem er in ihnen eine Vervollständigung<br />
des Titels durch ITALorum sieht. Das ist indessen aus<br />
verschiedenen Gründen zu bestreiten. Denn einmal steht die Lesung<br />
nicht fest, vielmehr müßte sie LITA lauten, wenn man, wie es doch<br />
geboten ist, unter dem Kreuze zu Anfang der Umschrift zu lesen<br />
beginnt. Aber das ITAL zugegeben, wie ist es nur möglich, daß<br />
dieser Titel, ^) auf den Otto so viel Wert gelegt haben soll, mit Weglassung<br />
des Haupttitels Francoram sich nur auf einer so seltenen Art<br />
und nur in so winzig kleinen, kaum wahrnehmbaren Buchstaben<br />
1) Er findet sich nur in einigen Urkunden von 951, aber nur vereint mjf<br />
rex Francorum.