Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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134 H. Daanenberg<br />
wiedergegebenen Leissower Münze nachgewiesen habe, daß der<br />
Kopf eiij sehr jugendlicher ist, wie er nur dem 980 geborenen Otto III.<br />
zukommt. Nach alledem ist außer Zweifel, daß die Münzen<br />
mit der Kirche von demselben Herrscher herrühren als die<br />
mit dem Kopfe, das heißt von Otto III.<br />
Um bis zu Otto den Großen hinauf zu gelangen, erklärt Menadier<br />
die Entwickelung des Glepräges schon mit Otto IIL für vollständig<br />
abgeschlossen, meint aber, daß dafür ein zehnjähriger Zeitraum nicht<br />
ausreiche und man also notwendigerweise über den Beginn der Vormundschaft<br />
weit zurück bis in Ottos I. Königszeit gehen müsse. Was<br />
er unter dieser Entwickelung des Gepräges verstanden wissen will,<br />
das verrät Uns seine Fragestellung (BM. 1164, DM. I, 177): „Ist<br />
nun aber für solch eine Fülle von Erscheinungen, wie sie diese Entwickelung<br />
bietet, der kurze Zeitraum eines Jahrzehntes genügend,<br />
den die Jahre 992 bis 1002 umschließen? Die Schöpfung der mit<br />
einer Umschrift versehenen königlichen Münze, der ersten auf niedersächsischem<br />
Gebiete, der Wechsel von vier Typen, die ihrerseits sehr<br />
reich an Stempelverschiedenheiten sind, das Auftreten des Pedum<br />
als Beizeichen, das auf eine erste Änderung in den Verhältnissen<br />
der geistlichen Ortsherrschaft zum Mtinzbetriebe hindeutet, das<br />
Erscheinen der mannigfachen im Gepräge sich anschließenden<br />
Pfennige mit Nennung des Ortes, des Heiligen, des Fürsten an Stelle<br />
des königlichen Titels oder auch des Namens der Adelheid, das<br />
Schwinden auch des königlichen Namens und die Einführung eines<br />
neuen Gepräges und damit die Vollendung völlig autonomer Münzen<br />
der Lokalgewalten, können sie innerhalb zehn Jahre sich vollzogen<br />
haben? Nimmermehr." Es ist indessen eine übermäßige Ausdehnung,<br />
die Menadier hier dem Begriffe der Entwickelung des Gepräges gibt.<br />
Denn was haben die Nachmünzen damit zu tun, die er, so viel er<br />
nur hat erreichen können, in langen Reihen vorführt; für sie ist nach<br />
dem Gesagten ein viel längerer als ein zehnjähriger Zeitraum<br />
gegeben, aber nach, nicht vor 1002. Was auch haben die Nachbildungen<br />
für die Entwicklung des Gepräges zu bedeuten ? Denn<br />
daß für solche der Zeitunterschied zwischen Muster und Nachbildung<br />
gänzlich belanglos ist,<br />
das lehren uns doch unter anderem die Nachahmungen<br />
antiker Gepräge, wogegen andrerseits nicht abzusehen ist,<br />
warum nicht in kürzester Frist an vielen Orten zugleich Nachbildun-