Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Die ältesten Münzen Ostsachsens.<br />
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großen Kaisers, gesehlagen in der zweiten Hälfte des XL Jahrhunderts<br />
in demselben Magdeburg, wohin Menadier die Adelheids<br />
verweist (DM. IV, 186, Dbg. Taf. 103, Nr. 1894),<br />
nicht der Königstitel,<br />
sondern OTTO IMP AVGV zu lesen. Auch kann man<br />
hiegegen nicht etwa geltend machen, es handle sich hier eigentlich<br />
nicht um den Hen-scher, sondern um „den ehrwürdigen Urheber<br />
der ganzen Münzgattung", der deshalb hier nicht mit seinem<br />
Herrschertitel,<br />
sondern mit dem auf den betreffenden Geprägen ihm<br />
beigelegten Königstitel erscheine; an solche Restitutionsmünzen nach<br />
Art der altrömischen wird niemand im Ernst denken. Und wem<br />
dennoch etwa ein Zweifel bliebe, der wird denselben aufgeben müssen<br />
gegenüber dem erst zuletzt entdeckten Leissower Pfennige (Dbg.<br />
Taf. 108, Nr. 1937, unsere Taf. HI, Nr. 10),<br />
der den Kopf lediglich<br />
von ADeLheiDA umgeben zeigt, also den vermeintlichen Haupturheber<br />
dieser Münzgattung verschweigt und neben dem regierenden<br />
jungen Könige Otto HL nur seine Großmutter nennt. Demnach ist<br />
Menadiers Erklärung, mag man sie immerhin geistreich nennen,<br />
doch sicher verfehlt, und vielmehr durch die jetzt vervollständigte<br />
Reihe dieser Münzen ihre Entwickelung unwiderleglich klargestellt ;<br />
man hat zunächst, veranlaßt durch die übers Meer eingeführten<br />
Ethelreds, an Stelle des Kreuzes mit ODDO den Königskopf gesetzt<br />
(Dbg. Taf. 93, Nr. 1735, unsere Taf. HI, Nr. 9), bald aber, nachdem<br />
man eingesehen, daß man doch den Namen des Königs nicht ganz<br />
übergehen dürfe, unter Beibehaltung der alten In- und Umschriften<br />
die Kirche durch den Kopf ersetzt (Dbg. Taf. 108, Nr. 1937, hier<br />
Taf. HI, Nr. 10), darauf es für nötig gehalten, diesen Kopf durch<br />
ein beigefügtes OTTO zu erklären (Dbg. Taf. 108, Nr. 1064 b, unsere<br />
Taf. III,<br />
Nr. 11), zuletzt aber, um etwas Vollständiges und Einwandfreies<br />
zu liefern, noch das RGX hinzugefügt (Dbg. Taf. 57, Nr. 116,<br />
unsere Taf. IH, Nr. 12). Auf diese Weise ist freilich Otto III. auf<br />
beiden Seiten genannt, daß aber dieser Umstand kein Bedenken<br />
erregen kann, vielmehr sehr häufig zu beobachten ist, dafür hat schon<br />
Menadier (BM. 1356, DM. III, 226) zahlreiche Beispiele angeführt,<br />
die sich mit leichter Mühe noch bedeutend vervollständigen ließen.<br />
Außerdem müßte doch auch, wenn man Menadier folgt, Otto I. dargestellt<br />
sein, der bei seiner Heirat bereits 39 Jahre zählte, während ich<br />
auf Grund der Dbg. Taf. 108, Nr. 1937 und unsere Taf. HI, Nr. 10),