Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Italische Bronzebarren aus der letztea Zeit des Uohkupfergeldes. 13<br />
Da auch dieser Befimd auf das 5. Jahrhundert weist, so dürfen wir<br />
annehmen, daß die Hauptmasse der Barren zu jener Zeit gegossen<br />
ist. Damals hatte ja auch die oberitalische Bronzeblechindustrie,<br />
deren Mittelpunkte Bologna und Este waren, ihre höchste Blüte<br />
erreicht. Ob der genannte Httttenbezirk nach dem um 400 v. Chr.<br />
erfolgten Einbruch der Kelten seine Tätigkeit eingestellt hat, muß<br />
dahingestellt bleiben. Die einzelnen in den um 300 v. Chr. vergrabenen<br />
Schätzen von Volci (15) und Ariccia (17) vorliegenden<br />
Barren beweisen das ebensowenig, wie die für Datierungen ziemlich<br />
belanglosen Funde von Mazin (20) und vom Vrankamen (21).<br />
Um nun endlich auf das viel umstrittene Problem einzugehen,<br />
ob die Barren mit Zweigmuster auch als Geld verwendet worden<br />
sind, ist zunächst festzustellen, daß die italienischen Forscher<br />
dies Problem nicht richtig zu formuHeren pflegen. Die Archäologen<br />
behaupten, diese Barren seien nicht monete gewesen, während die<br />
Numismatiker. sie für solche zu erklären pflegen und darum auch<br />
Garrucci in seinem Werke eine Menge abgebildet hat. Mit jemand,<br />
der nicht zwischen Geld und Münze unterscheiden kann, ist eine<br />
Diskussion schwer möglich. Daß nicht irgend ein Staat oder eine<br />
Gemeinde diese aller Normalgewichte spottenden Barren als Münzen<br />
emittiert hat, bedarf keines Beweises. Für uns kommt es hier nur<br />
darauf an zu ermitteln, ob diese Barren überhaupt als Geld gedient<br />
haben und ob sie ferner eine charakteristische Form des italischen<br />
Eohkupfergeldes dargestellt haben. Nur die erste Frage beantworten<br />
die Funde bejahend. Daß die Funde von Castelfranco (2) und Campegine<br />
(7) regelrecht in Töpfen vergraben waren, verdient Beachtung.<br />
In dem Teichfunde vom Monte Falterona (11) lagen einige von diesen<br />
Barren zwischen dem Rohkupfer, im Schatze von Volci fand sich ein<br />
solcher mit Roh- und Schwerkupferstücken zusammen (15), ebenso in<br />
dem "von Ariccia (17). Dadurch wird bewiesen, daß diese Barren in<br />
Etrurien undLatium wirklich mit als Wertmesser Verwendung gefunden<br />
haben, obwohl sie dorthin gewiß nicht in großen Mengen importiert<br />
Wtirdcn und weder heil noch zerbrochen in Gräbern vorkommen.<br />
Eigentlich verdienen sie daher den breiten Raum nicht, der ihnen<br />
hier in meiner Darstellung eingeräumt werden mußte. Aber es war<br />
nötig, mit diesen viel diskutierten Stücken endlich ins Reine zu<br />
kommen und aus den Funden festzustellen, daß jene Barren nichts