Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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1 94 Nnmlsmatlsehe Literatur.<br />
welche er schon einmal in seiner Geschichte der Preise gehandelt, in faßlicher<br />
Weise auseinander. Im zweiten, die Münze in ihren Beziehungen zum Recht<br />
überschriebenen Hauptstücke wird zunächst auf den Irrtum hingewiesen, die<br />
Ausdrücke Münzrecht, Münzregal und Münzhoheit für gleichbedeutend anzusehen<br />
und ausführlich der Unterschied hervorgehoben, der hier zu machen ist.<br />
Ursprünglich dem Kaiser ausschließlich zustehend,<br />
ging das Münzrecht später<br />
durch Verleihung oder Usurpation an Herzoge, Grafen, Prälaten und Städte<br />
über. Ein klares Bild von den Wandlungen, denen das Münzwesen seit der<br />
Völkerwanderung unterworfen war, liefert das Kapitel über die finanzielle Ausnützung<br />
des Münzregals, in welchem dann auch über den Schlagschatz, die<br />
periodischen Münzverrufungen und den späteren Verzicht auf die damit erzielte<br />
Einnahmsquelle gegen Einräumung von Steuern und scliließlich über Münzverschlechterungen<br />
und Münzkrisen gehandelt wird. Die Münze als gesetzliches<br />
Zahlungsmittel und Münzverträge, Münzvereinigungen, Münzverbände, lauten<br />
die Titel der zwei letzten Kapitel, mit welchen der Leser bis zu den von uns<br />
erlebten Einigungsbestrebungen auf dem Gebiete des Münzwesens geleitet wird.<br />
Eine sorgfältig zusammengestellte Inhaltsübersicht zu Anfang des<br />
Buches gibt Aufschluß über die in jedem Kapitel behandelten Gegenstände und<br />
ein zum Schlüsse beigefügtes umfangreiches Sachregister erleichtert den<br />
Gebrauch vonLusehins „Allgeraeiner Münzkunde und Geldgeschiehte", deren<br />
so erschöpfende Bearbeitung eben nur einem Manne gelingen konnte, der durch<br />
seine profunden numismatischen Kenntnisse und seine Gelehrsamkeit auf dem<br />
Gebiete der Kechtsgeschichte wie kein zweiter hiezu berufen war. Professor<br />
V. Luschin hat sich mit diesem unvergleichlich dastehenden Werke den Dank<br />
nicht nur der Historiker, welchen es zunächst zugedacht ist, sondern auch aller<br />
Freunde und Pfleger der Numismatik erworben, da es sich ihnen in allen Fragen,<br />
die sich ihnen beim Studium ihrer Sammlungen aufdrängen, als das nützlichste<br />
Handbuch erweisen wird.<br />
Ernst.<br />
4. Das preußische MUnzwesen im 18. Jahrhundert. — (A) Münzgeschichtlicher Teil,<br />
I. Band. Die Münzverwaltung der Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm i.<br />
1701—1740. Darstellung von Friedrich Freiherrn von Schrötter. Akten, bearbeitet<br />
von G. Sc hmoller und Friedrich Freiiierrn von Schrötter. IX und 596<br />
Seiten. Berlin, 1904. — (B) Beschreibender Teil, Zweites Heft. Das Münzwesen aus der<br />
Zeit des Königs Friedrich II. des Großen. Von Friedrich Freiherrn von Schrötter.<br />
Mit 20 Lichtdrucktafehi. Berlin 1904. (In: Acta Borussica, Denkmäler der preußischen<br />
Staatsverwaltung. Herausgeg'eben von der Königlichen Akademie der<br />
Wissenschaften.)<br />
(A) Der beschreibende Teil des preußischen Münzwesens unter den<br />
Königen Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I., die Zeit von 1701 bis 1740<br />
behandelnd, ist im Jahre 1902 erschienen (und in dieser Zeitsehreift, XXXIV.<br />
Jahrgang, Seite 327 besprochen worden); nunmehr liegt der auf diese Periode