Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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lob<br />
H. Dannenberg:<br />
bürg und Herzog Bernhard I. sowie die von Bisehof Arnolf (Dbg.<br />
Taf.27, Nr.624) und Herzog Boleslaw (Fiala, böhm.Mz.325,327, 328).<br />
Aber auch wenn wir diese alle vor 1002 entstanden sein lassen, was<br />
wegen der längeren Regierungszeit der genannten Fürsten nicht<br />
sicher ist, so haben sie doch mit der Entwickelung des Gepräges nicht<br />
das Mindeste zu tun, sie sind eben Nachahmungen, und diese sind<br />
begriffsmäßig an keine Zeit gebunden, sie können unmittelbar, sie<br />
können aber an und für sich ebensogut beliebige Zeit nach ihren<br />
Vorbildern erschienen sein, sie haben daher bei der Entscheidung<br />
zwischen Otto I. und Hl. nicht mitzusprechen. Dagegen äußert das<br />
Gepräge noch in dem Coneier Rudhard (Dbg. Taf. 79, Nr. 1619)<br />
seine Wirkung, denn seine Kreuzseite ist doch vollständig dem spätzeitigen<br />
Adelheidspfennige Dbg. Taf. 95,<br />
Nr. 1775 entnommen und<br />
nur die Hauptseite durch den ins Kreuz gestellten Ortsnamen ersetzt.<br />
Hier haben also die Adelheids noch 1046 bis 1050 nachgewirk!, und<br />
es ist unverständlich, wie Menadier, der doch den gedachten, den<br />
Adelheids ganz fremden Sobieslaw heranzerrt, dies in Abrede stellen<br />
kann. Was von diesem Rudhard gilt, das gilt aber auch von dem<br />
Gittelder Pfennige Dbg. Taf. 55, Nr. 1220, der sich bisher noch in<br />
keinem Funde vor 1060 gezeigt hat; selbst wenn man ihn mit<br />
Menadier wegen angeblicher Abnützung auf 1040 zurückversetzen<br />
könnte ^), so würde das in der Sache nichts ändern, und dem Satze<br />
nicht widersprechen,<br />
daß die Adelheids mit ihrem Gepräge bis über<br />
1040 hinaus nachgewirkt haben. Die Entwickelung des Gepräges,<br />
•nüchtern und ohne den rhetorischen Prunk,<br />
in Menadiers vorstehender Fragestellung erscheint,<br />
mit dem geschmückt sie<br />
besteht in nichts<br />
anderem als in der Schaffung der gedachten vier Typen. Daß sich<br />
diese nicht in den wenigen Jahren der Vormundschaft habe vollziehen<br />
können, ist eine mehr als kühne Behauptung. Denn man<br />
bedenke nur, daß in Corvei Rudhard in nur vier Jahren (1046<br />
bis 1050) drei grundverschiedene Gepräge verwandt, daß in Straßburg<br />
Widerold (991 bis 999) in acht Jahren sechs verschiedene<br />
Pfennige, die Hälblinge ungerechnet, hat ausgeben lassen, und daß<br />
gar in Köln Erzbischof Bruno I. es in seiner nicht einmal vier-<br />
1) Früher hat er sich anders geäußert, siehe <strong>Zeitschrift</strong> für Numismatik<br />
XVI, 250.