Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Itallsehe Bronzebarren aus der letzten Zeit des Eohkupfergeldes, 33<br />
nötig gemacht worden, da bei der fUr die Übergangsperiode doch<br />
anzunehmenden Gleichsetzung von Roh- und Schwerkupfer das<br />
besser legierte Schwerkupfer sonst dem Tiegel verfallen wäre. Erst<br />
die späteren geprägten Kupfermünzen zeigen die für die antike<br />
Bronze normale Bleilegierung.<br />
Die zahlreichen, noch der vorgeschichtlichen Zeit angehörenden<br />
italischen Nekropolen beweisen, daß es bereits damals in Italien<br />
große Gemeinden gegeben hat<br />
und daß diese Gemeinden in engem<br />
Verkehr miteinander gestanden haben. Aber gleichwohl geht aus<br />
dem ganzen Charakter des italischen rohen Kupfergeldes hervor,<br />
daß diese Gemeinden die Sorge für das Kupfergeld ganz der<br />
privaten Industrie überlassen haben. Obwohl das Kupfergeld, nach<br />
dem Dolium aus Bologna und den mit Rohkupfergeld gefüllten<br />
Kammern Marzabottos (S. 27) zu urteilen, sich oft bei einzelnen<br />
beträchtlich anhäufte, so kann es doch im täglichen Verkehr noch<br />
nicht die Rolle gespielt haben, wie später die Münzen; sonst wäre<br />
wohl das Bedürfnis nach Einführung der Münze größer gewesen.<br />
Etwa um 600 v. Chr. begannen einzelne griechische Städte auf<br />
Sizilien zu münzen und bald folgten ihnen auch italische Schwesterstädte.<br />
Für diese Handelszentren hatte natürlich die Münze eine<br />
ganz andere Wichtigkeit als für die sich noch der reinen Natm-alwirtschaft<br />
erfreuenden Italiker. Bei dem regen Handelsverkehr,<br />
für den die Grabausstattungen Zeugnis ablegen, haben die Italiker<br />
gewiß bald die griechischen Münzen kennen gelernt, aber das<br />
Bedürfnis nun auch ihr Kupfer auszumünzen haben sie nicht<br />
empfunden oder ihm fürs erste nicht abgeholfen. Wie so oft in der<br />
Gescliichte des Münzwesens, so hat auch bei den Italikern eine<br />
politische Erschütterung und Errungenschaft das latente Bedürfnis<br />
verstärkt und gebieterisch Abhilfe verlangt. Und eine einzelne<br />
Gemeinde war es, von der die schwere Kupfermünze ausgegangen ist,<br />
zu einer Zeit, wo diese Gemeinde aufhörte, eine mit den Nachbarn<br />
hadernde Landstadt zu sein, vielmehr in die Schicksale Italiens<br />
eingriff und sich einen Namen in der Weltgeschichte zu erringen<br />
begann. Die politische Situation, die in Rom im Jahre 343 zur<br />
Einführung der Münze trieb, ist im vierten Abschnitte näher zu<br />
beleuchten. Zuvor wollen wir aber unsere Blicke nach Sizilien<br />
wenden und sehen, wie dort unter griechischem Einfluß das alt-<br />
Numism. Zeltschr. XXXVI. Bd.<br />
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