Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 209<br />
Medaillen etc. Insbesondere die geistlichen Fürsten sowie die alt- und neufürstlichen<br />
Häuser sind in seltener Vollständigkeit vertreten, aber auch in allen<br />
anderen nicht so geschlossen vorhandenen Abteiliuigen erkennt man das<br />
Bestreben des Fürsten, seiner Sammlung charakteristische Repräsentanten einzuverleiben.<br />
Den Schluß des Bandes bilden die Münzen und Medaillen der<br />
Schweiz, zuerst jene der Eidgenossenschaft, hierauf jene der geistlichen und<br />
weltlichen Herren und schließlich jene der Schweizer Städte. Wie in den von<br />
Eegierungsrat Eduard Fiala bearbeiteten ersten zwei Bänden sind der Münzbesclireibung<br />
genealogische Daten der Münzherren, die Namen der Münzmeister<br />
imd ihrer Zeichen und mancherlei münzgeschichtliche Angaben beigefügt,<br />
welche seine umfassende Kenntnis bekunden und dem Kataloge einen<br />
erhöhten Wert verleihen. Auf fünf Lichtdrucktafeln sind 60 durch ihre Seltenheit<br />
bemerkenswerte Münzen und Medaillen wiedergegeben. Ein sorgfältig<br />
verfaßtes Sachregister, welches nicht weniger als 39 doppelspaltige Seiten<br />
füllt und den Gebrauch des Kataloges sehr wesentlich fördert, liefert einen<br />
weiteren Beweis für den Fleiß und die Hingebung, die auf die Bearbeitung des<br />
Kataloges verwendet wurden.<br />
Ernst.<br />
Orientalische ."N"uinisinatik.<br />
12. MDze-i-humäjun. Qurschun-mühr-qataloghy. (Kaiseriiches Museum in Konstantinopel;<br />
Katalog der arabischen, aiabisch-byzantinischeti und osmanischen<br />
Bleisiegel, von Chalfl Edhem. Konstantinopel 1321 = 1903.)<br />
In diesem Büchlein von 71 Seiten (in türkischer Sprache) besehreibt der<br />
Verfasser, in drei, durch den Titel bereits angedeuteten Abteilungen getrennt,<br />
siebzig Bleisiegel, von denen die 22 arabischen der ersten Abteilung<br />
natürlich das meiste Interesse erregen. Die Literatur über diesen Gegenstand<br />
ist begreiflicherweise nicht sehr groß, da bisher in Europa nicht viel Material<br />
aufgetaucht und die arabischen Plomben selbst in den großen Sammlungen<br />
nicht zahlreich sind. Immerhin ist zu erwarten, daß der Boden der vorderasiatischen<br />
Länder noch größere Mengen solcher Siegel birgt, denn die trockene<br />
Luft vieler Striche ist der Konservierung dieser bei uns höchst vergänglichen<br />
Denkmäler sehr förderlich und der Anreiz zum Umgießen der Plomben in<br />
Fliuteukugeln ist bei der gegenwärtigen Verbreitung moderner Handfeuerwaffen<br />
nicht mehr so groß. Vou europäischen Verfassern sind erst zwei kleinere<br />
Abhandlungen über diesen Gegenstand veröffentlicht worden, i) daher ist die<br />
vorliegende Publikation, die einige neue Stücke zu unserer Kenntnis bringt, mit<br />
Freuden zu begrüßen.<br />
Bekanntlich sind im Kalifenreiche zur Heftung der Bindfaden<br />
offizieller Dokumente Bleisiegel verwendet worden, «) deren Inschriften<br />
1) Casanova, Sceaux arabes en plomb (Kevuc Numlsmatlque 1891, p. 97) und Stlckol,<br />
Kufische Blelslegel und Vcnvandtes, ZDMG. 186G, p. 83(3.<br />
') Stlckel, a. a. O., p. 830.<br />
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