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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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140 H. Daunenberg:<br />

Anspruch macht, wird Menadier Eecht geben, der allerdings zu<br />

einem ganz anderen Zwecke sich darüber, wie folgt, ausspricht<br />

(BM. 1702, DM. III, 213): „Und wenn auch Dannenberg diesem<br />

palaeographischen Momente keine Beachtung gezollt hat, ist es doch<br />

im höchsten Grade beachtenswert, daß unter den deutschen Münzen<br />

einzig und allein die Pfennige des Bischofs Theoderich I. von Metz<br />

964 bis 984 außer den Otto-Adelheidspfennigen jene Buchstabenform<br />

aufweisen." Hieran ist nur zu bemängeln, daß das eckige E dieser<br />

beiden Münzsorten doch nicht genau dasselbe ist. Es füllen nun aber<br />

nach Menadier die Adelheids den ganzen Zeitraum von 952 bis 1002<br />

aus und in einen Teil desselben wenigstens, und zwar einen recht<br />

beträchtlichen desselben halben Jahrhunderts, mindestens in die<br />

Jahre von etwa 980 bis 1002, müssen doch auch die fraglichen, in<br />

vier Hauptarten auf uns gekommenen Magdeburger Gepräge<br />

fallen;<br />

welch anderer Schluß läßt sich also aus der gedachten Tatsache, daß<br />

die Adelheids nebst ihrem Anhange ausnahmslos das angelsächsische<br />

E tragen, diese aber ebenso ausnahmslos dasselbe rund gestalten, herleiten<br />

als der, daß beide Münzsorten unmöglich derselben Münzstätte<br />

entstammen? Mit anderen Worten, daß die Adelheidsmünzen<br />

unmöglich in Magdeburg geprägt sind. Denn, daß hier etwa<br />

zwei verschiedene Münzstätten jahrelang<br />

nebeneinander bestanden,<br />

von denen die kaiserliche andauernd das rande G und die erzbischöfliche,<br />

der Menadier die Adelheidsmünzen seit 965 zuschreibt, ebenso<br />

beständig das eckige H der Königssiegel Otto III. in Gebrauch<br />

gehabt habe, das wird wohl niemand im Eniste behaupten, und zwar<br />

um so weniger als doch wohl der kaiserlichen Münze in Magdeburg<br />

das eckige E der angeblich ebenda geschlagenen Adelheids näher<br />

gelegen hätte<br />

als den sämtlichen nichtmagdeburgischen Nachahmern<br />

der Adelheidsmünzen. Und weil Magdeburg die Heimat der Adelheids<br />

nicht ist, so ist denn auch die Holzkirche der inschriftlich<br />

gesicherten Magdeburger der auf den Adelheids dargestellten namentlich<br />

in der Zeichnung des Daches nicht so genau gleich wie die aller<br />

ihrer vorgedachteu Nachahmungen, sondern ihr nur ungefähr ähnlich,<br />

so etwa wie sie sich auch in Mainz, Speier, Worms und Erfurt zeigt.<br />

Kurz, es ist weniger Übereinstimmung zwischen den vorgedachten<br />

sicheren Magdeburgern und den angeblich magdeburgischen Adelheids<br />

als zwischen diesen und ihren Nachahmungen. Und das spricht

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