Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com
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Ulc ältesten Münzen Ostsachsens. 143<br />
und man könnte namentlich die mit OTTO und ODDO bezeichneten<br />
(Dbg.Taf. 59, Nr. 1327, 1328 ; Taf.96, Nr. 1800, 1802, unsere Tafel III,<br />
Nr. 1— 3) dieser neueröffneten Prägstätte zuweisen, die damit ein in<br />
die Äugen fallendes,<br />
sie von Magdeburg sondernde? Merkmal hätte.<br />
Aber mit Otto III., entweder 991 oder auch schon früher, tritt das<br />
neue Gepräge auf, und der Name Adelheid bildet nunmehr<br />
etwa ein halbes Jahrhundert hindurch das Zeichen der<br />
Goslarischen Münzstätte, bis er durch die Bilder und<br />
Namen der Apostel Simon und Judas abgelöst wird.<br />
Daß die Ausmünzung der Adelheids unter Otto III. jedenfalls<br />
als Folge des Anschlagens einer besonders ausgiebigen Silberader<br />
in besonderer Eeichhaltigkeit eingesetzt hat, das lehren uns die<br />
Funde, und daher ist es denn auch nicht zu verwundern, daß die<br />
Mtinzberechtigten nahe und fem sich an ihr weitverbreitetes Gepräge<br />
angelehnt haben. Und zwar ist diese Anlehnung eine dermaßen<br />
enge, daß sie nicht bloß den Königstitel, sondern, wie schon bemerkt,<br />
auch das ihnen charakteristische eckige ü ergriffen hat, das<br />
sonst in Deutschland nur noch in Metz, obwohl in veränderter Form<br />
vorkommt. Wir müssen also beides im Vereine, das R6K wie das L<br />
als untrügliche und nie fehlende Kennzeichen der Adelheids wie<br />
ihrer Nachbildungen betrachten. Letztere aber sind geschlagen:<br />
1. nach dem ü. Typus (Kirche) : in Hildesheim (SCAMARIA), Quedlinburg<br />
(SCSSEKVACIVS), vom Grafen Eilhard und von Boleslaw;<br />
2. vom III. Typus (Kopf, ^ Kreuz) : vom Herzog Bernhard (Dbg.<br />
Taf. 74, Nr. 1557);<br />
3. vom IV. Typus (Kopf, ^ Kirche): in Halberstadt,<br />
vom Bischof Arnolf und von Boleslaw (Fiala, 327, 328). Der<br />
ersten Klasse sind auch die mit AMEN (statt Adelheid) um die Kirche<br />
anzuschließen, welche nach P. J. Meiers ansprechender Vermutung<br />
wohl in Gandersheim zuhause sind, wie ich dies kürzlich in den<br />
Berliner Münzblättern 1904, S. 489, näher begründet habe.<br />
Als Vorgänger der Adelheids aber haben wir zwei Grafenmtinzen<br />
zu betrachten: 1. den Eilhard (Dbg. Taf. 52, Nr. 1175), der<br />
das Kreuz nur mit den üblichen vier Kugeln gefüllt und als Umschrift<br />
nur OTTO REX zeigt, also nur das auch in Mainz, Speier<br />
und Worms gebräuchliche Gepräge und keineswegs,<br />
meint, eine Abhängigeit von den Adelheids verrät.<br />
wie Menadier<br />
Wir werden also<br />
schwerlich fehlgehen mit der Annahme, daß Eilhard, der sich später der