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Was hat den stärksten Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit von Call ...

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Die Zeit des ‚Self-actualizing man’<br />

Das Menschenbild des ‚Self-actualizing man’ etablierte sich in <strong>den</strong> späten 50er Jahren<br />

und prägte bis in <strong>die</strong> 70er Jahre <strong>die</strong> Arbeitszufrie<strong>den</strong>heitsforschung. Hatte sich in der<br />

Zeit des ‚Social man’ der Blickwinkel der Forschung vom Individuum zur Gruppe hin<br />

verschoben und waren dadurch insbesondere soziale Aspekte der Arbeitszufrie<strong>den</strong>heit<br />

in <strong>den</strong> Mittelpunkt gerückt, konzentrierte man sich nun, ähnlich wie zu Zeiten des<br />

‚Homo Oeconomicus’ wieder <strong>auf</strong> das einzelne Individuum. Im Gegensatz zur Zeit des<br />

‚Homo Oeconomicus’, in der einzig <strong>die</strong> Ent- bzw. Belohnung des Arbeiters im<br />

Vordergrund stand, wur<strong>den</strong> jedoch eine Vielzahl <strong>von</strong> <strong>Einfluss</strong>variablen als relevant<br />

erachtet und zum Schwerpunkt der Forschung.<br />

Die wichtigsten Merkmale des ‚Self-actualizing man’ (vgl. Infobox 3) sind nach<br />

Weinert (1998, S.561-562):<br />

Self-actualizing Man:<br />

• jeder Arbeitnehmer, auch der ungebildetste und untalentierteste, strebt nach<br />

Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz und somit danach, dem Leben durch Arbeit einen Sinn zu<br />

geben. Vorrausetzung dafür ist jedoch, dass niedere Bedürfnisse voll oder teilweise befriedigt<br />

sind.<br />

• strebt danach, sich am Arbeitsplatz weiterzuentwickeln und ist fähig dazu. Diese<br />

Weiterentwicklung ist nur möglich, wenn autonome Entscheidungen getroffen wer<strong>den</strong> können,<br />

Chancen einer längerfristigen Entwicklung bestehen und er flexibel <strong>auf</strong> Veränderungen<br />

reagieren kann und darf<br />

• ist primär intrinsisch motiviert und will somit <strong>die</strong> Befriedigung der Arbeit aus der Arbeitstätigkeit<br />

selber und nicht aus externen Entlohnungssystemen. Externe Belohnung führt vielmehr zu<br />

Anpassung und behindert somit <strong>die</strong> Weiterentwicklung zu einem höheren Grad an Maturität<br />

(= geistig-seelischer Reife- und Entwicklungsstand).<br />

• Versucht, sofern man ihm Gelegenheit gibt, seine Ziele innerhalb der Organisation zu<br />

integrieren, anstatt in Konflikt mit <strong>den</strong> organisationalen Zielen zu geraten.<br />

Infobox 3. Menschenbild des Self-actualizing Man.<br />

Bemerkenswert ist, dass sich <strong>die</strong> Forschungsansätze und Kritikpunkte zur Zeit des<br />

‚Self-actualizing man’ fast ausschließlich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Unzulänglichkeiten des Menschenbildes<br />

des ‚Homo Oeconomicus’ beziehen. Kirchler et al. (2004, S.92) bemerken dazu,<br />

dass <strong>die</strong> Forschungsströmungen des ‚Social and self-actualizing man’ ihre Ursprünge<br />

fast zur gleichen Zeit <strong>hat</strong>ten und <strong>die</strong> Erkenntnisse zur Zeit des ‚Self-actualizing man’<br />

sich daher als Reaktion <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Taylorismus verstehen lassen. Darüber hinaus waren<br />

<strong>die</strong> Erkenntnisse, <strong>die</strong> zur Zeit des ‚Social man’ entwickelt wur<strong>den</strong>, vielfach noch nicht

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