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Mai „Maiaufstand“ in Dresd<strong>en</strong>. Der politisch aktive<br />

Wagner flieht aus Dresd<strong>en</strong> und findet Zuflucht bei<br />

Liszt in Weimar. Die Familie Schumann zieht sich ins<br />

b<strong>en</strong>achbarte Max<strong>en</strong> und dann nach Kreischa zurück,<br />

um jeder Gefahr aus dem Weg zu geh<strong>en</strong>. Es sind dies<br />

keine sehr glorreich<strong>en</strong> Tage für ein<strong>en</strong> Mann, der sich<br />

einst für kräftig g<strong>en</strong>ug hielt, auf Barrikad<strong>en</strong> zu<br />

kämpf<strong>en</strong>. Tei<strong>le</strong> von op. 79 <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong> in Kreischa.<br />

Mai–Juli Lieder und Gesänge aus Wilhelm Meister<br />

op. 98a 8 1–9<br />

Mignons Lied be<strong>en</strong>det wie bei einem Staffellauf das<br />

Liederalbum op. 79 und <strong>le</strong>itet die Lieder und<br />

Gesänge op. 98a ein (hier von einem ander<strong>en</strong> Sopran<br />

gesung<strong>en</strong>). Schumann hatte sich dem Werk von<br />

Goethe nur zögernd g<strong>en</strong>ähert: Es gibt ein paar<br />

Vertonung<strong>en</strong> in Myrth<strong>en</strong> einschließlich eines von<br />

Marianne von Wil<strong>le</strong>mer stamm<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Su<strong>le</strong>ika-Texts,<br />

doch seine Arbeit an d<strong>en</strong> mächtig<strong>en</strong> Faust-Sz<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

hatt<strong>en</strong> ihn im Jahrhundertjahr des Dichters mutiger<br />

werd<strong>en</strong> lass<strong>en</strong>, diese bahnbrech<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Texte aus<br />

Goethes großem Bildungsroman Wilhelm Meister zu<br />

verton<strong>en</strong>. Mit diesem Werk erreicht er etwas, was<br />

selbst Schubert und Wolf nicht schafft<strong>en</strong>: eine<br />

integrierte Doppelrol<strong>le</strong>, in der sowohl die Harfe als<br />

auch Mignon (mit der schwatzhaft<strong>en</strong> Schauspie<strong>le</strong>rin<br />

Philine als Zugabe) abwechselnd umrisshaft<br />

erzäh<strong>le</strong>n, wie die beid<strong>en</strong> Charaktere sich in ihre<br />

jeweilig<strong>en</strong> Geschicht<strong>en</strong> einfüg<strong>en</strong>, nämlich als Vater<br />

und Tochter, ohne sich dess<strong>en</strong> zu diesem Zeitpunkt<br />

bewusst zu sein. Das Werk ist eine überrag<strong>en</strong>de<br />

Errung<strong>en</strong>schaft nach harter Erarbeitung des Verständnisses<br />

von Deutschlands berühmtestem Dichter<br />

mit dem Ergebnis, dass der Komponist G<strong>le</strong>ichrangigkeit<br />

mit Goethes größt<strong>en</strong> Musikern beanspruch<strong>en</strong><br />

kann.<br />

1.–5. Juni Minnespiel op. 101 8 bl–bs<br />

Das Vokalquartett mit Klavier und sein<strong>en</strong><br />

Möglichkeit<strong>en</strong> für Duette zwisch<strong>en</strong> verschied<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Mitgliedern des Ensemb<strong>le</strong>s hatte sich als so populär<br />

bei d<strong>en</strong> von Spani<strong>en</strong> inspiriert<strong>en</strong> Liedern erwies<strong>en</strong>,<br />

dass Schumann beschließt, dieselbe Formel auf<br />

ein Werk von größerer deutscher Ernsthaftigkeit<br />

anzuw<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Die Texte stamm<strong>en</strong> von dem groß<strong>en</strong>,<br />

umfass<strong>en</strong>d gebildet<strong>en</strong> Linguist<strong>en</strong> Rückert und, wie<br />

immer bei Schumann, aus der Fül<strong>le</strong> Hunderter<br />

Liebesfrühling-Gedichte, mit d<strong>en</strong><strong>en</strong> der Dichter sein<br />

Ehe<strong>le</strong>b<strong>en</strong> feiert. In der Vertonung der Worte wird ein<br />

„neuer“, stärker an d<strong>en</strong> natürlich<strong>en</strong> Sprechkontur<strong>en</strong><br />

ori<strong>en</strong>tierter Stil deutlich, doch hat Schumann niemals<br />

ein lieblicheres Lied bezüglich Melodie und Harmonie<br />

als das T<strong>en</strong>orsolo Mein schöner Stern! geschrieb<strong>en</strong>.<br />

Das abschließ<strong>en</strong>de Quartett So wahr die Sonne<br />

scheinet (bereits 1841 als Duett vertont) ist eb<strong>en</strong>falls<br />

eine liebliche Inspiration.<br />

12. Juli Geburt von Ferdinand, fünftes über<strong>le</strong>b<strong>en</strong>des<br />

Kind (1849–1891) und zweiter Sohn.<br />

25. August–5. September<br />

Vier Duette op. 78<br />

8 bt–cm<br />

Schumann hat seine Erfahrung<strong>en</strong> im Komponier<strong>en</strong><br />

von Ensemb<strong>le</strong>vokalmusik erweitert und vereint hier<br />

vier seiner Lieblingsdichter zu einer erstaunlich<strong>en</strong><br />

Duettsammlung. Rückerts Tanzlied ist, ungewöhnlich<br />

für dies<strong>en</strong> Dichter, das Porträt einer schwierig<strong>en</strong> und<br />

ung<strong>le</strong>ich<strong>en</strong> Beziehung, in welcher der Mann der<br />

Unter<strong>le</strong>g<strong>en</strong>e ist. Viel<strong>le</strong>icht ist es doch möglich, dass<br />

das Ehe<strong>le</strong>b<strong>en</strong> von Robert und Clara nicht ganz so<br />

idyllisch war. Andererseits ist Er und Sie (Kerner) ein<br />

höchst mitreiß<strong>en</strong>des Liebeslied, in dem eine Stimme<br />

der ander<strong>en</strong> mit warm<strong>en</strong> Überlagerung<strong>en</strong> von Ton<br />

und Text antwortet wie bei der Umarmung von<br />

Lieb<strong>en</strong>d<strong>en</strong>. Die Goethe-Vertonung Ich d<strong>en</strong>ke dein und<br />

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