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Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org

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<strong>Alpen</strong>raum.D RINK 20.09.2005 19:37 Uhr Seite 13<br />

DEUTSCHLAND<br />

Häufiges Vorkommen xxx Sporadisches Vorkommen /// Lokales Vorkommen<br />

Brillenschaf<br />

Zuchtgeschichte<br />

Bereits im 18. Jahrhundert wur<strong>den</strong> Paduaner- und Bergamaskerschafe<br />

aus Norditalien <strong>in</strong>s bo<strong>den</strong>ständige Ste<strong>in</strong>schaf im ehemalig<br />

südlichen Kärnten (heute Slowenien) e<strong>in</strong>gekreuzt. Zuchtzentrum war<br />

der Ort Seeland, von wo es sich Anfang des vorigen Jahrhunderts bis<br />

<strong>in</strong>s südöstliche Oberbayern um die Stadt Laufen ausbreitete.<br />

Verwandte <strong>Schafrassen</strong>: Weißes Bergschaf (D), Villnösser Schaf (I),<br />

Kärntner Brillenschaf (A), Jezersko-solčavska pasma (SL)<br />

Rassebeschreibung<br />

Es ist e<strong>in</strong> mittelgroßes Bergschaf. Der lange, schmale und unbewollte<br />

Kopf ist hornlos, ramsnasig und trägt breite, hängende Ohren.<br />

Die typische Pigmentierung (Brille) soll das Auge gleichmäßig umgeben<br />

und kann zur Nase h<strong>in</strong> verschoben auftreten. Die unteren 1/3 bis<br />

2/3 der Ohren s<strong>in</strong>d schwarz pigmentiert, auch an der Unterlippe und<br />

am K<strong>in</strong>n s<strong>in</strong>d geschlossene Flecken möglich. Zweimal jährl. Schur des<br />

weißen, schlichtwolligen Vlieses mit 32-38 Mikron. Asaisonale Brunst.<br />

Besondere Leistungen<br />

Züchtung e<strong>in</strong>es anpassungsfähigen,<br />

anspruchlosen Schafes für<br />

die Gebirgsregion, das sich durch<br />

Frühreife, Langlebigkeit und Anpassung<br />

für niederschlagsreiche<br />

Gebiete eignet.<br />

Förderung<br />

Seit 1990 ist diese Rasse als im<br />

Bestand gefährdet anerkannt.<br />

Jedes e<strong>in</strong>getragene Zuchttier<br />

wird mit 20,- Euro jährlich gefördert,<br />

höchstens jedoch mit<br />

2000,- Euro je Betrieb und Jahr.<br />

Heutige Bedeutung<br />

Restbestände des Brillenschafs konnten sich durchgehend <strong>in</strong> der<br />

Gegend um Laufen erhalten. Im Sommer wird seit rund 100 Jahren<br />

geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Alm <strong>in</strong> Kaprun beschickt. 1989 Gründung des<br />

Herdbuchs <strong>in</strong> Bayern. Das Brillenschaf wird auch auf extensiven<br />

Grünlandkoppeln des Voralpenlandes gehalten. Die W<strong>in</strong>terhaltung<br />

im Stall dauert 4 bis 5 Monate. Hauptnutzungen s<strong>in</strong>d die Lammfleischproduktion<br />

und die Landschaftspflege. Die überwiegende<br />

Betriebsform ist der Nebenerwerb.<br />

Ansprechpartner<br />

• Bayerische Herdbuchgesellschaft für Schafzucht, Haydnstr.11, 80336 München,<br />

www.lfl.bayern.de/itz/uebergreifend<br />

• GEH - Gesellschaft zur Erhaltung alter u. gefährdeter Haustierrassen e.V.,<br />

Am Eschenbornrasen 11, 37213 Witzenhausen, www.g-e-h.de<br />

• ARGE Brillenschaf, Sprecher Jakob Wiesheu, Schneider<strong>in</strong>ger Str. 5, 83083 Rieder<strong>in</strong>g<br />

Bestandssituation (Es existiert ke<strong>in</strong>e Kryokonserve)<br />

* = Schätzung<br />

Jahr Gesamtpopulation* Anzahl Böcke* Anzahl weibliche Zuchttiere* Herdbuch-Muttertiere<br />

Um 1900 300 30 270<br />

Um 1950 500 50 450<br />

Um 1990 800 70 730 85<br />

2004 1 200 100 1 100 607<br />

Leistungsangaben (Die täglichen Zunahmen liegen bei Schlachtlämmern bei ca. 230 - 280 g,<br />

das handelsübliche Lebendgewicht liegt bei rund 40 - 42 kg.)<br />

Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm)<br />

Altböcke 80 -100 4,0 - 6,0 75 - 80<br />

Mutterschafe 65 -75 3,0 - 5,0 150 -180 72 - 76<br />

BRILLENSCHAF<br />

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