Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org
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<strong>Alpen</strong>raum.D RINK 20.09.2005 19:37 Uhr Seite 15<br />
DEUTSCHLAND<br />
Häufiges Vorkommen xxx Sporadisches Vorkommen /// Lokales Vorkommen<br />
Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf<br />
Zuchtgeschichte<br />
Es stammt direkt vom Torfschaf ab und dürfte auch mit dem Zaupelschaf<br />
verwandt se<strong>in</strong>. Es entspricht der ursprünglichen Schafrasse der<br />
Ostalpen. Letzte Reste dieser Rasse wur<strong>den</strong> im Triglav-Nationalpark<br />
erhalten, wo es heute noch zur Milchnutzung gehalten wird.1992<br />
kamen zur Erhaltung dieser Rasse die ersten Schafe nach Deutschland.<br />
Verwandte <strong>Schafrassen</strong>: Bovška pasma (SL),<br />
Alp<strong>in</strong>es Ste<strong>in</strong>schaf (D, A), Montafoner Ste<strong>in</strong>schaf (A)<br />
Rassebeschreibung<br />
Es ist e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>gliedriges, kle<strong>in</strong>es bis mittelgroßes Schaf mit geradem<br />
Kopfprofil und leicht gebogenem Nasenbe<strong>in</strong>. Die Ohren stehen<br />
waagrecht ab. Böcke und Mutterschafe s<strong>in</strong>d überwiegend hornlos.<br />
Der Schwanz ist lang und unbewollt. Das Vlies ist mischwollig und<br />
es kommen überwiegend die Wollfarben schwarz und weiß sowie<br />
verschie<strong>den</strong>e Farbzeichnungen vor. Die Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schafe wer<strong>den</strong><br />
zweimal jährlich geschoren.<br />
Besondere Leistungen<br />
Züchtung e<strong>in</strong>es anpassungsfähigen,<br />
widerstandsfähigen,<br />
robusten Schafes für die rauen<br />
Hochgebirgslagen, mit ausgezeichneter<br />
Trittsicherheit, besten<br />
Muttereigenschaften, Langlebigkeit,<br />
asaisonaler Brunst, Frühreife<br />
sowie hoher Fruchtbarkeits-,<br />
Aufzucht- und Säugeleistung.<br />
Förderung<br />
Ste<strong>in</strong>schafe wur<strong>den</strong> 1991 als<br />
gefährdet anerkannt. Seit 2001<br />
eigenständig als Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf<br />
geführt. Jedes e<strong>in</strong>getragene<br />
Zuchttier wird mit 20,- Euro<br />
jährlich gefördert, max. 2000,-<br />
Euro je Betrieb und Jahr.<br />
Heutige Bedeutung<br />
Die Rasse entspricht dem ursprünglichen Ste<strong>in</strong>schaf. Schwerpunkt<br />
der Zucht ist im Allgäu, wo e<strong>in</strong>e aktive Züchtergruppe existiert. Es<br />
wird auf extensivem Grünland des Voralpenlandes gehalten. Die<br />
W<strong>in</strong>terperiode im Stall dauert rund 4 Monate. Haltung im Nebenerwerb<br />
und als Hobby. Hauptnutzungen s<strong>in</strong>d Lammfleischproduktion<br />
und Landschaftspflege. Auch e<strong>in</strong>e Milchnutzung ist geplant.<br />
Ansprechpartner<br />
• Bayerische Herdbuchgesellschaft für Schafzucht, Haydnstr. 11, 80336 München,<br />
www.lfl.bayern.de/itz/uebergreifend<br />
• GEH - Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.,<br />
Am Eschenbornrasen 11, 37213 Witzenhausen, www.g-e-h.de<br />
• ARGE Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf <strong>in</strong> Gründung, Sprecher Roland Weber, Ziegelholzweg 16,<br />
87471 Durach<br />
Bestandssituation (Es existiert ke<strong>in</strong>e Kryokonserve)<br />
* = Schätzung<br />
Jahr Gesamtpopulation* Anzahl Böcke* Anzahl weibliche Zuchttiere* Herdbuch-Muttertiere<br />
1863 Zaupelschaf 208 000 18 000 190 000<br />
Um 1950<br />
Um 1990<br />
2004 350 30 320 138<br />
Leistungsangaben (Die täglichen Zunahmen liegen bei Schlachtlämmern bei ca.200 - 250 g,<br />
das handelsübliche Lebendgewicht liegt bei rund 35 - 40 kg.)<br />
Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm)<br />
Altböcke 55 -70 3,5 73 -78<br />
Mutterschafe 45 -55 3,0 170 -200 65 -70<br />
KRAINER STEINSCHAF<br />
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