Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org
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<strong>Alpen</strong>raum.Ö 20.09.2005 17:23 Uhr Seite 33<br />
ÖSTERREICH<br />
Häufiges Vorkommen xxx Sporadisches Vorkommen /// Lokales Vorkommen<br />
Montafoner Ste<strong>in</strong>schaf<br />
Zuchtgeschichte<br />
Das Montafoner Schaf ist e<strong>in</strong>e autochthone Rasse des Montafon<br />
und gehört zu der Gruppe der Zaupel- und Ste<strong>in</strong>schafe. Als direkter<br />
Nachkömml<strong>in</strong>g des Torfschafes besteht e<strong>in</strong>e Verwandtschaft zu <strong>den</strong><br />
Bündnerschafen. Gründung des Herdbuches 1989.<br />
Verwandte <strong>Schafrassen</strong>: Bündner Oberländer (CH)<br />
Rassebeschreibung<br />
Es ist e<strong>in</strong> relativ kle<strong>in</strong>es Schaf auf dünnen Be<strong>in</strong>en. Es besitzt e<strong>in</strong>en<br />
schmalen Kopf mit geradem Nasenprofil. Beide Geschlechter können<br />
hornlos oder gehörnt se<strong>in</strong>. Widder haben schneckenförmig<br />
gedrehte, Auen sichelförmige Hörner. Das Vlies besteht aus e<strong>in</strong>er<br />
groben Mischwolle und ist meist weiß, auch schwarz, grau, braun,<br />
rot oder gescheckt. Die asaisonalen Tiere gelten als sehr fruchtbar<br />
und frühreif. Sie haben wenig Fleischansatz, jedoch e<strong>in</strong>e sehr gute<br />
Fleischqualität. Erstlammalter ab 11 Monaten.<br />
Besondere Leistungen<br />
Das Montafoner Ste<strong>in</strong>schaf ist<br />
sehr widerstandsfähig, anspruchslos<br />
und wenig anfällig gegenüber<br />
Moderh<strong>in</strong>ke. Aufgrund des<br />
ger<strong>in</strong>gen Gewichts ist es zur Nutzung<br />
extremster und höchster<br />
Weideflächen geeignet.<br />
Es benötigt im W<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>en<br />
m<strong>in</strong>imalen Grundfutterbedarf.<br />
Se<strong>in</strong> Fleisch ist fe<strong>in</strong>faserig und<br />
wohlschmeckend. Das Montafoner<br />
Ste<strong>in</strong>schaf besitzt e<strong>in</strong>e gute<br />
Fruchtbarkeit.<br />
Heutige Bedeutung<br />
Das Montafoner Schaf wurde durch mastfähigere Rassen stark verdrängt<br />
und kommt heute nur noch <strong>in</strong> der oberen Hälfte des<br />
Montafonertales vere<strong>in</strong>zelt vor. 2005 wurde es wieder <strong>in</strong> acht<br />
Betrieben als Hobby oder im Nebenerwerb gehalten. Genutzt wird<br />
diese extrem gefährdete Rasse neben Fleisch- und Wollproduktion<br />
zur Landschaftspflege. Ziel der Zucht ist vor allem die Generhaltung.<br />
Förderung<br />
Seit kurzem als gefährdete Rasse anerkannt, wird es im ÖPUL-Programm<br />
gefördert. Weibliche Zuchttiere erhalten 43,60 Euro/Jahr,<br />
Widder 87,20 Euro/Jahr.<br />
Ansprechpartner<br />
• Landesschafzuchtverband Vorarlberg, Platz 391, A-6952 Hittisau<br />
• VEGH - Vere<strong>in</strong> zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen, Postfach 462,<br />
A-9010 Klagenfurt, www.vegh.at<br />
Bestandssituation (Es existiert e<strong>in</strong>e Kryokonserve von 5 Böcken)<br />
Jahr Gesamtpopulation Anzahl Böcke Anzahl weibliche Zuchttiere Herdbuch-Muttertiere<br />
2003* 82 2 80<br />
2004** 104<br />
2005*** 120 13 107 107<br />
Leistungsangaben<br />
* Quelle ÖBSZ **Quelle: ÖNGENE *** Quelle: Vorarlberger Schafzuchtverband<br />
Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm)<br />
Altböcke 55 - 65 65<br />
Mutterschafe 35 -50 133 60<br />
MONTAFONER STEINSCHAF<br />
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