Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org
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Seite 1-20.9. 20.09.2005 21:29 Uhr Seite 4<br />
EINLEITUNG<br />
Alp<strong>in</strong>et Gheep E<strong>in</strong> Netzwerk für Schaf- und Ziegenrassen aus dem <strong>Alpen</strong>raum<br />
Das <strong>Alpen</strong>raumprogramm INTERREG III B ist e<strong>in</strong>e der <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren<br />
2000 bis 2006 laufen<strong>den</strong> Geme<strong>in</strong>schafts<strong>in</strong>itiativen, die <strong>den</strong> ökonomischen<br />
und sozialen Zusammenhalt im <strong>Alpen</strong>raum durch grenzüberschreitende,<br />
transnationale und <strong>in</strong>terregionale Entwicklung stärken<br />
und ausbauen soll.<br />
Sieben Länder s<strong>in</strong>d im <strong>Alpen</strong>raum vertreten als da s<strong>in</strong>d<br />
Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenste<strong>in</strong>, Österreich, die Schweiz<br />
und Slowenien. Das Fördergebiet umfasst zum E<strong>in</strong>en die <strong>Alpen</strong>, aber<br />
auch deren Umland, Teile der Mittelmeer-Küstenregion und die großen<br />
Flusstäler von Donau, Po, Rhône und Rhe<strong>in</strong>.<br />
Die vom Menschen genutzten Tierarten üben e<strong>in</strong>en ganz<br />
entschei<strong>den</strong><strong>den</strong> E<strong>in</strong>fluss auf die Kulturlandschaft der <strong>Alpen</strong>, auf<br />
Vegetation und Erosion aus. Schafe und Ziegen spielen im <strong>Alpen</strong>raum<br />
mit se<strong>in</strong>en großen klimatischen Unterschie<strong>den</strong> schon immer e<strong>in</strong>e<br />
bedeutende Rolle. Sie s<strong>in</strong>d als Spezialisten an die Bed<strong>in</strong>gungen großer<br />
Höhen, erheblicher Temperaturunterschiede, hoher als auch<br />
extrem niedriger Niederschlagsmengen, unterschiedlicher Futterqualitäten<br />
und sehr variierender Nutzung durch <strong>den</strong> Menschen angepasst.<br />
Ohne diese Kle<strong>in</strong>wiederkäuer könnten die höchsten Weideflächen<br />
vom Menschen nicht genutzt wer<strong>den</strong>, zudem kommt ihnen e<strong>in</strong>e<br />
besondere Bedeutung im Erosionsschutz zu.<br />
Im <strong>Alpen</strong>raum f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e besonders große Vielfalt an<br />
angepassten Rassen. Heute s<strong>in</strong>d das 60 <strong>Schafrassen</strong> und 33 Ziegenrassen.<br />
Zahlreiche Rassen konnten heute erfreulicherweise <strong>in</strong> Erhaltungsprogrammen<br />
<strong>in</strong>tegriert wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n e<strong>in</strong>e nicht def<strong>in</strong>ierbare<br />
Anzahl von Rassen ist bereits ausgestorben und sicherlich wer<strong>den</strong><br />
weitere Rassen noch folgen. Hierzu haben die Studien zu Genetischen<br />
Ressourcen im <strong>Alpen</strong>raum der Stiftung SAVE aus dem Jahr<br />
1994 und 2004 wichtigen Handlungsbedarf aufdecken können und<br />
zahlreiche Initiativen entstehen lassen.<br />
Die Schaf- und Ziegenhaltung im <strong>Alpen</strong>raum bef<strong>in</strong>det sich<br />
seit etwa 50 Jahren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ständigen Rückgang. Die Bedeutung der<br />
Tierproduktion ist e<strong>in</strong> Gradmesser für Lebensfähigkeit und langfristige<br />
Sicherung e<strong>in</strong>er Region und zudem e<strong>in</strong> wichtiger Faktor zur<br />
Tourismusentwicklung. So trägt die Zersiedelung der Landschaft, die<br />
Schwächung des Landwirtschaftssektors, der ger<strong>in</strong>ge E<strong>in</strong>fluss regionaler<br />
Produkte auf das Marktgeschehen und das mangelnde Interesse<br />
der Konsumenten an Schaf- und Ziegenprodukten zu e<strong>in</strong>em weiteren<br />
Rückgang bei. In diesem Bereichen möchte das Alp<strong>in</strong>e-Gheep Projekt<br />
ansetzen, negative E<strong>in</strong>flussfaktoren aufzeigen und möglichst adäquate<br />
Programme entwickeln.<br />
Das Netzwerk des Alp<strong>in</strong>et-Gheep Projektes besteht derzeit<br />
aus 16 Partnern aus Italien, Slowenien, Österreich und Deutschland,<br />
deren Ziel die Förderung e<strong>in</strong>er langfristigen regionalen Entwicklung<br />
für Schafe und Ziegen ist. Die Projektkoord<strong>in</strong>ation liegt bei der<br />
Autonomen Prov<strong>in</strong>z Trento. Die Hauptaktivitäten <strong>in</strong> <strong>den</strong> Jahren 2005-<br />
2008 liegen <strong>in</strong> der Sammlung von Daten über die Verbreitung und<br />
Ausrichtung der Zuchtprogramme, der I<strong>den</strong>tifikation und<br />
Beschreibung von Weidegebieten, der Erhebung von ökonomischen<br />
und ökologischen E<strong>in</strong>flussfaktoren der Weidewirtschaft, der<br />
Schaffung e<strong>in</strong>es länderübergreifen<strong>den</strong> Monitor<strong>in</strong>g-Systems für die<br />
Rassen und e<strong>in</strong>er Darstellung von traditionellen Schaf- und<br />
Ziegenprodukten. Die Erfolgsaussichten für das Projekt liegen <strong>in</strong> der<br />
Fähigkeit der Zusammenarbeit von Züchtern, Regionalverwaltungen,<br />
Forschungs<strong>in</strong>stituten und privaten Partnern.<br />
Als erste geme<strong>in</strong>same Veranstaltung wird im<br />
Freilichtmuseum Glentleiten am 24./25. September 2005 e<strong>in</strong>e<br />
Ausstellung möglichst vieler <strong>Schafrassen</strong> aus dem gesamten<br />
<strong>Alpen</strong>raum stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Organisatoren dieser Ausstellung s<strong>in</strong>d die<br />
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft <strong>in</strong> Grub, die Bayerische<br />
Herdbuchgesellschaft für Schafzucht und die Gesellschaft zur<br />
Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH).<br />
Die vorliegende Broschüre ist das Ergebnis der<br />
Zusammenarbeit der bei<strong>den</strong> deutschen Projektpartner, der<br />
SCHAFRASSEN DER ALPEN<br />
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