Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org
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<strong>Alpen</strong>raum.Ö 20.09.2005 17:23 Uhr Seite 29<br />
ÖSTERREICH<br />
Häufiges Vorkommen xxx Sporadisches Vorkommen /// Lokales Vorkommen<br />
Kärntner Brillenschaf<br />
Zuchtgeschichte<br />
Es entstand aus der Kreuzung der alten Landschläge mit Bergamasker-<br />
und Paduaner Sei<strong>den</strong>schaf. Erstmalige Erwähnung als "Seeländer<br />
Schaf" 1844. Zu Beg<strong>in</strong>n des 20. Jh. die noch am meisten verbreitetste<br />
Rasse <strong>in</strong> Österreich, danach Rückgang durch Verdrängungskreuzung<br />
mit Bergamaskerwiddern. Herdbuchgründung 1988.<br />
Verwandte <strong>Schafrassen</strong>: Spiegelschaf (CH),<br />
Villnösser (I), Jezersko-solčavska pasma (SL)<br />
Rassebeschreibung<br />
E<strong>in</strong> kräftiges mittelgroßes, langbe<strong>in</strong>iges Schaf mit geramstem Kopf<br />
und langen Hängeohren. Beide Geschlechter s<strong>in</strong>d hornlos. Kennzeichnend<br />
ist die schwarze Pigmentierung um die Augen (Brille) und<br />
am unteren Teil der Ohren. Die Tiere tragen weiße Schlichtwolle (32-<br />
38 Mikron) mit gröberem Oberhaar und wer<strong>den</strong> zweimal jährlich<br />
geschoren. Die Brunst ist asaisonal. Das Erstlammalter beträgt 18<br />
Monate.<br />
Besondere Leistungen<br />
Brillenschafe s<strong>in</strong>d gut an Berggebiete<br />
angepaßt. Sie gelten als<br />
robust, anspruchslos und wetterbeständig.<br />
Ablammungen während<br />
Frost bereiten ke<strong>in</strong>e Probleme.<br />
Hervorzuheben s<strong>in</strong>d die<br />
gute Fruchtbarkeit, die ausgezeichnete<br />
Fleischqualität, zudem<br />
der wildartige Charakter<br />
des Fleisches. Schnell wachsende<br />
Lämmer durch hohe Milchleistung<br />
der Muttern.<br />
Förderung<br />
Stark gefährdete Rasse: weibliche<br />
Tiere wer<strong>den</strong> mit 43,60 Euro,<br />
männliche mit 87,20 Euro durch<br />
das ÖPUL B Programm gefördert.<br />
Heutige Bedeutung<br />
Die Brillenschafe bil<strong>den</strong> <strong>in</strong> etwa 3,5 % des Österreichischen Schafbestandes<br />
und s<strong>in</strong>d hauptsächlich <strong>in</strong> Kärnten und im Dreiländereck<br />
Slowenien, Italien und Österreich zuhause. Sie wer<strong>den</strong> meist als<br />
Hobby gehalten und dienen der Woll- und Lammfleischproduktion<br />
und der Landschaftspflege. Bei der Zucht steht die Generhaltung der<br />
Rasse im Vordergrund. E<strong>in</strong> Erhaltungsprogramm existiert seit 1990.<br />
Ansprechpartner<br />
• Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten, Museumsgasse 5, A-9010 Klagenfurt<br />
• Vere<strong>in</strong> der Kärntner Brillenschafzüchter <strong>Alpen</strong>-Adria, Sponheimer Platz 1,<br />
A-9170 Ferlach, www.brillenschafe.at<br />
• VEGH - Vere<strong>in</strong> zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen,<br />
Postfach 462, A-9010 Klagenfurt, www.vegh.at<br />
Bestandssituation (Es existiert e<strong>in</strong>e Kryokonserve von 25 Böcken)<br />
Jahr Gesamtpopulation Anzahl Böcke Anzahl weibliche Zuchttiere Herdbuch-Muttertiere<br />
2003* 1 110 115 995<br />
2005** 3 850 250 3 600 3 000<br />
Leistungsangaben<br />
Quellen: *ÖBSZ **Schaf- u. Ziegenzuchtverband Kärnten<br />
Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm)<br />
Altböcke 80 - 100 4,5 - 5,5 75 - 90<br />
Mutterschafe 60 - 75 4,0 - 5,0 150 - 200 65 - 80<br />
KÄRNTNER BRILLENSCHAFE<br />
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