Schafrassen in den Alpen - Alpine-space.org
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<strong>Alpen</strong>raum.Ö 20.09.2005 17:23 Uhr Seite 31<br />
ÖSTERREICH<br />
Häufiges Vorkommen xxx Sporadisches Vorkommen /// Lokales Vorkommen<br />
Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf<br />
Zuchtgeschichte<br />
Das Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf ist e<strong>in</strong>e autochthone Rasse der Julischen<br />
<strong>Alpen</strong> im Dreiländereck Kärnten, Slowenien und Friaul, welche vom<br />
Zaupelschaf abstammt. 1988 und 1991 E<strong>in</strong>fuhr von je 30 Tieren aus<br />
Slowenien nach Österreich aufgrund der Gefährdung der Rasse im<br />
Ursprungsgebiet. Herdbuchgründung 1992.<br />
Verwandte <strong>Schafrassen</strong>: Bovška ovca (SL), Plezzana (I)<br />
Rassebeschreibung<br />
E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>- bis mittelrahmiges fe<strong>in</strong>gliedriges Milchschaf mit schmalem<br />
Kopf, kurzen, abstehen<strong>den</strong> Ohren und geradem Nasenprofil. Überwiegend<br />
hornlose Tiere mit typischer Mischwolle. Stirn, Bauch und<br />
Schwanz s<strong>in</strong>d bewollt, Gesicht und Be<strong>in</strong>e unbewollt.<br />
Etwa 60 % der Tiere s<strong>in</strong>d weiß, 40 % schwarz-braun. Graue und<br />
gescheckte Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schafe s<strong>in</strong>d selten. Sehr fruchtbar. Drei<br />
Lammungen <strong>in</strong> zwei Jahren s<strong>in</strong>d möglich, zum Teil auch zwei pro<br />
Jahr. Erstlammalter ab 12 Monate.<br />
Besondere Leistungen<br />
Bei guter Fütterung häufig<br />
Zwill<strong>in</strong>gsgeburten und ansprechende<br />
Milchleistung (300 kg <strong>in</strong><br />
150 Tagen). Ansonsten s<strong>in</strong>d<br />
Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schafe leichtfuttrig,<br />
anspruchslos, gebirgstauglich<br />
und leistungssicher <strong>in</strong> Grenzertragsregionen.<br />
Sie verfügen über<br />
e<strong>in</strong>en gutmütigen Charakter.<br />
Förderung<br />
Das Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schaf wird im<br />
Rahmen des ÖPUL B Programms<br />
für gefährdete Haustierrassen mit<br />
21,80 Euro je weiblichem Zuchttier<br />
und 21,80 Euro für <strong>den</strong> Status<br />
"hochgefährdet" gefördert.<br />
Widder erhalten ca. 65 Euro.<br />
Heutige Bedeutung<br />
Heute wer<strong>den</strong> etwa 550 Zuchtiere <strong>in</strong> Österreich überwiegend im<br />
Hobby oder Nebenerwerb gehalten. Die Rasse ist als hoch gefährdet<br />
e<strong>in</strong>gestuft. Zuchtziel ist daher die Erhaltung der genetischen<br />
Variabilität sowie der Erhalt der Rasse <strong>in</strong> unveränderter robuster<br />
Form mit guter Melkbarkeit und Vitalität. Zum Teil wer<strong>den</strong> die<br />
Schafe im Sommer geälpt und für die Käseproduktion gemolken.<br />
Ansprechpartner<br />
• Schaf- und Ziegenzuchtverband Kärnten Museumsgasse 5, A-9010 Klagenfurt,<br />
• Vere<strong>in</strong> der Kra<strong>in</strong>er Ste<strong>in</strong>schafzüchter <strong>Alpen</strong>-Adria, Vorsitzende Barbara Soritz,<br />
Unterfresen 58, A-8541 Schwanberg<br />
Bestandssituation (Es existiert e<strong>in</strong>e Kryokonserve von Böcken) Quellen: *ÖBSZ **Schaf- u. Ziegenzuchtverband Kärnten<br />
Jahr Gesamtpopulation Anzahl Böcke Anzahl weibliche Zuchttiere Herdbuch-Muttertiere<br />
2003* 25 247<br />
2005** 55 500 400<br />
Leistungsangaben (Die täglichen Zunahmen liegen bei Schlachtlämmern bei ca. 200 g)<br />
Körpergewicht (kg) Vliesgewicht (kg) Ablammergebnis (%) Widerristhöhe (cm)<br />
Altböcke 50 - 85 3,0 - 4,0 80<br />
Mutterschafe 45 - 70 2,5 - 3,0 150 - 200 75<br />
KRAINER STEINSCHAF<br />
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