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ALTERNATIVE NUTZUNG - OPEN ACCESS ALS VERMARKTUNGSPRINZIP<br />
Netze entstehen<br />
Glasfaserinfrastrukturen sind technisch allen anderen<br />
Technologien überlegen. Die Nachfrage nach hochbitratigen<br />
Anschlüssen steigt sowohl für geschäftliche<br />
Anwendungen als auch im privaten Bereich. Dennoch<br />
entstehen neue Glasfasernetze für den hochbitratigen<br />
Zugang zum Netz der Netze nur zögerlich.<br />
Immer mehr traditionell eher TK-fremde Marktteilnehmer<br />
spielen mit dem Gedanken in NGA-Infrastrukturen<br />
zu investieren. Oft sind dies Unternehmen,<br />
die weniger TK-Know-how, aber dafür umso mehr Erfahrungen<br />
mit Tiefbau bzw. dem Betrieb von verschiedenen,<br />
anderen Netzstrukturen haben. Wie kann ein<br />
solches Netz vermarktet werden? Es gibt viele Möglichkeiten,<br />
aber welche sind sinnvoll und was ist dazu zu<br />
tun? Und wer kann dabei helfen?<br />
Eigene Endkundenprodukte – der „TK-olympische<br />
Zehnkampf“<br />
Es ist ein naheliegender Gedanke, auf Basis des eigenen<br />
Netzes ein eigenes Endkundenangebot unter eigenen,<br />
evtl. schon vorhandenen starken Marken zu vertreiben.<br />
Dies bietet die Chance auf den im Vergleich zu anderen<br />
Lösungen größten Umsatz, die größte Marge und kann<br />
potentiell eine vorhandene Marke stärken. Mindestens<br />
in urbanen Gebieten hieße dies, mit einem oder mehreren<br />
der großen TK-Unternehmen zu konkurrieren. Dies<br />
kann vermutlich nur mit attraktiven Triple-Play-Angeboten<br />
gelingen: Internet, Telefonie in hoher Qualität<br />
inkl. Fernsehen mit einem großen Programmangebot.<br />
All dies „vom Leerrohr bis zum Klingelton“ auf die Beine<br />
zustellen, stellt zumindest für den Festnetzbereich<br />
die Königsdisziplin für TK-Unternehmen dar.<br />
Das kann gelingen, sofern die richtigen Partner dazu<br />
gewählt werden. Sowohl der eigentliche, technische<br />
Netzbetrieb, aber auch die zahlreichen TK-spezifischen<br />
Prozesse, wie z. B. Portierungen von Rufnummern,<br />
sind im einzelnen nicht komplex, in der notwendigen<br />
Vielzahl aber nur dann effizient umzusetzen und auf der<br />
Höhe der Zeit zu halten, wenn diese Aufgaben für eine<br />
ausreichend große Zahl von Anschlüssen realisiert werden.<br />
Die meisten neuen NGA-Infrastrukturen alternativer<br />
Anbieter sind zu klein und die möglichen Absatzmengen<br />
zu gering, als dass die notwendigen Aufwende<br />
erlöst werden könnten. Dies sind einige der Aufgaben,<br />
die Integratoren übernehmen können.<br />
Letztlich sind es die Dienste, die der Endkunde nutzen<br />
möchte. Selbst für größere Stadtwerke wird es vermutlich<br />
nicht sinnvoll sein, die Dienste wie Sprache und<br />
TV selbst zu produzieren. Denn auch hier gilt, dass nur<br />
eine ausreichend große Anzahl an Anschlüssen ausreichend<br />
geringe Stückkosten ermöglicht. Alternativ bietet<br />
es sich heute an, White-Label-Dienste zu nutzen. Integratoren<br />
helfen dabei, diese Dienste mit dem Netz zusammen<br />
zu bringen. So gelingt es heute, wettbewerbsfähige<br />
Endkundenprodukte mit einem erstaunlich geringen<br />
Aufwand auf einer NGA-Infrastruktur zu realisieren.<br />
Der TK-Endkundenmarkt ist hart umkämpft, und die<br />
Vermarktung eines eigenen Endkundenprodukts ist kein<br />
Selbstläufer. Die Bedürfnisse der Endkunden sind verschieden<br />
und es ist sinnvoll, nach weiteren Möglichkeiten<br />
der Vermarktung zu suchen, die idealerweise nicht<br />
nur alternativ sondern parallel realisiert werden können.<br />
Diese Möglichkeiten gibt es.<br />
Bitstrom – Warum?<br />
Es sind viele Anschlussvorprodukte denkbar, die auf<br />
Basis einer NGA-Infrastruktur bereitgestellt werden<br />
können. Für fast alles mag es Anwendungen geben, aber<br />
nur wenige sind wirtschaftlich so sinnvoll, dass damit<br />
ein Netz substantiell ausgelastet werden könnte. Die<br />
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