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immer neue Lösungen erarbeiten zu müssen. Dies gilt<br />

in gleichem Maße für die Prozessschnittstelle, über die<br />

z.B. Bestellungen, Bereitstellungen usw. abgewickelt<br />

werden sollen. Insbesondere die überwiegende Anzahl<br />

der großen TK-Anbieter arbeiten in einer Arbeitsgruppe<br />

an der Ausarbeitung dieses Standards. Die ersten für<br />

eine größere Anwendung geeigneten Realisierungen<br />

entstehen zurzeit und werden vermutlich Anfang 2013<br />

der Testphase entwachsen sein.<br />

Diese Schnittstellen und Standards sind immer noch<br />

so aufwendig in der Realisierung, dass auch hier gilt,<br />

dass eine eigene Umsetzung sich nur für sehr große Infrastrukturen<br />

lohnen wird. Es ist eine der Kernaufgaben<br />

von Integratoren, hier kostengünstige Lösungen anzubieten,<br />

da sie diese Aufgaben für mehrere Infrastrukturen<br />

wahrnehmen. Als wichtigen Nebeneffekt bringen sie<br />

dabei bestehende Beziehungen zu Bitstromnachfragern<br />

mit und der Infrastrukturbesitzer muss nur wenig Aufwand<br />

betreiben, um sich im für ihn i. d. R. neuen Markt<br />

des TK-Wholesales zurechtzufinden.<br />

Ausblick<br />

Open Access in Verbindung mit Layer-2-Bitstrom erscheint<br />

heute als eine langfristig sinnvolle und Erfolg<br />

versprechende Möglichkeit, NGA-Infrastrukturen<br />

zu vermarkten. Dies kann sogar einen die Investition<br />

schützenden Effekt haben: Sofern ein geeigneter Bitstrom<br />

verfügbar ist, wird kaum eine parallele Infrastruktur<br />

entstehen. Dies gilt zumindest für glasfaserbasierte<br />

FTTH/B-Netze. Die Glasfasern stellen eine<br />

Infrastruktur dar, die wirtschaftlich sinnvoll nicht gedoppelt<br />

werden kann.<br />

Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die mit<br />

fortschreitender Umsetzung der neuen Standards und<br />

mit wachsendem Angebot regionaler Netze zunehmend<br />

an Fahrt gewinnt. Einzelne Infrastrukturbesitzer setzen<br />

heute schon vollständig auf eine Vermarktung als Bitstrom<br />

im Open Access-Modell, ohne eine eigene Marke<br />

am Endkundenmarkt zu platzieren.<br />

Einer der großen Vorteile des Layer-2-Bistroms ist<br />

es, dass über einen solchen Anschluss eine Vielzahl von<br />

Diensten genutzt werden kann. Darüber hinaus ist es<br />

im Fall von FTTH sogar möglich, mehrere Bitstrom-<br />

Anschlüsse für mehrere Nachfrager in einer Wohnung<br />

auf einem Glasfaseranschluss zu realisieren. Somit ist es<br />

denkbar, dass ein Kunde das Triple-Play-Produkt eines<br />

Anbieters nutzt, gleichzeitig jedoch eine andere Dienstleistung,<br />

z. B. aus dem Bereich eHealth, über den selben<br />

physikalischen Anschluss bereitgestellt wird. Eine<br />

Mehrfachnutzung mit entsprechenden zusätzlichen<br />

Einnahmen ist denkbar, sofern zukünftig entsprechende<br />

Dienstleistungen jenseits von Triple Play verfügbar sind<br />

und vom Endkunden nachgefragt werden.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, eine NGA-Infrastruktur<br />

zu vermarkten. Das eigene Endkundenprodukt kann<br />

eine sehr gute Wahl sein. Es ist aber nicht die einzige.<br />

Das NGA-Forum weist mit der Standardisierung des<br />

Layer-2-Bistroms und der Idee des Open Access den<br />

Weg. Mit einem geeigneten Integrator als Partner kann<br />

und wird es gelingen, alle sinnvollen Vermarktungswege<br />

kostengünstig parallel zu nutzen. <br />

Autor: Dr. Steffen Müller,<br />

Kooperationsmanagement,<br />

vitroconnect GmbH<br />

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