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erzählen, dass sie schon bald „bis zu“ 120 MBit/s <strong>Download</strong>-Bandbreite<br />

auf einem DOCSIS-Kabelnetz haben<br />

werden. Dieser wird bestenfalls seinen Kopf schütteln<br />

und sich fragen, woher dieser Enthusiasmus kommt<br />

– schließlich hat er bereits seit 1,5 Jahren einen 1.000<br />

MBit/s Zugang. Und damit ist noch lange nicht das<br />

Maximum erreicht, Firmenkunden werden schon heute<br />

bei Bedarf mit 10.000 MBit/s über Glasfaser angebunden<br />

(Yankee Group; „Next Generation Access Services:<br />

Analysis of Portfolios“)<br />

Ähnlich sieht es mit den großen Unterschieden zwischen<br />

beworbener und tatsächlich verfügbarer Bandbreite<br />

aus. Eine Studie, die mobile Breitbandnetze in England<br />

untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass die Kunden im<br />

Durchschnitt nur ¼ der versprochenen <strong>Download</strong>-Geschwindigkeit<br />

erhalten (epritro UK, „UK Mobile Broadband<br />

Analysis“). Und im Festnetzbereich zeigt eine kürzlich<br />

in den USA veröffentlichte Studie ein ähnliches Bild<br />

– mit Ausnahme von Glasfaser. Denn laut dieser Studie<br />

erzielt ein guter Teil der Glasfaserkunden sogar schnellere<br />

Bandbreiten als in der Produktbeschreibung ursprünglich<br />

beworben wurden. (FCC, „A Report on Consumer Wireline<br />

Broadband Performance in the US“)<br />

Die Liste der Schwächen der diversen Kupfer- und<br />

Wireless-Lösungen lässt sich bekanntermaßen beliebig<br />

weiter fortsetzen. Geschwindigkeitseinbußen zu „Stoßzeiten“,<br />

aufgeteilte Bandbreiten bei Mobil-Lösungen,<br />

zeitliche Verzögerungen bei der Datenübertragung<br />

(Latenz), und so weiter…. (FTTH Council Europe,<br />

„FTTH Handbook 5th Edition“)<br />

Obwohl alle diese Nachteile zumindest bei den Experten<br />

hinlänglich bekannt sind, werden sie in der täglichen<br />

Kommunikation gerne verschwiegen. Wie zutreffend<br />

ist hier der Vergleich mit den Vertretern der Kutschen-<br />

Lobby vor ungefähr hundert Jahren. Obwohl sich klar<br />

abzeichnete, dass das Auto die bessere Wahl darstellt,<br />

wurde weiterhin versucht, mit zwei zusätzlichen Pferden<br />

vor der Kutsche eine Lösung zu finden, die den Umstieg<br />

auf das Auto nicht notwendig macht.<br />

Wahrscheinlich ist das Wissen um die Beschränktheit<br />

der angeblichen „Alternativtechnologien“ auch der<br />

Grund, warum üblicherweise in der Diskussion sofort<br />

auf betriebswirtschaftliche Aspekte ausgewichen wird.<br />

Auch wenn solche Aspekte nicht Thema dieses Textes<br />

sind, soll darauf hingewiesen werden, dass das FTTH<br />

Council Europe über eine Reihe von Studien verfügt,<br />

die auch in diesen Bereichen anschaulich darlegen, dass<br />

Glasfaser die überlegene Lösung darstellt. Als exemplarisches<br />

Beispiel sei hier die beliebte Argumentation angeführt,<br />

dass es heute am Markt keine Anzeichen dafür<br />

gibt, dass Endkunden solch schnelle Breitbandanschlüsse<br />

benötigen bzw. kaufen würden. Eine aktuelle Studie des<br />

FTTH Council Europe, die Glasfasernetze untersucht,<br />

welche schon längere Zeit am Markt sind, widerlegt dies<br />

deutlich. Tatsächlich ist die Akzeptanz des Angebotes<br />

nur eine Frage der Zeit, und Kunden, die sich einmal für<br />

einen FTTH-Anschluss entschieden haben, sind nicht<br />

mehr bereit, auf eine andere Technologie umzusteigen.<br />

(Diffraction Analysis, „Successful Service Strategies for<br />

FTTH Operators)<br />

Im Zusammenhang mit den Mobillösungen sei angemerkt,<br />

dass das FTTH Council Europe nicht grundsätzlich<br />

gegen mobile Breitbandkommunikation ist.<br />

Im Gegenteil, diese ist heute Teil unseres Alltages<br />

und kein Anwender möchte die mobile Freiheit missen.<br />

Doch ist dies ein anderes Nutzungsszenario als<br />

jenes, das man für den Breitbandanschluss zu Hause<br />

vorsehen würde. Aus diesem Grund sehen wir mobile<br />

Lösungen als komplementär an – und LTE entwickelt<br />

sich sogar zunehmend zu einer Unterstützung<br />

für den Glasfaserausbau, da eine große Anzahl an<br />

Basisstationen notwendig ist, die mit Glasfaser angebunden<br />

werden. Allerdings sieht das FTTH Council<br />

Europe mit Besorgnis, dass gerade in ländlichen<br />

Bereichen Lösungen wie LTE als Alternative zum<br />

Glasfaserausbau betrachtet werden. Damit ist eine <br />

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